Comeback

Dominic Thiems Rezept gegen die Schaffenskrise

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Corona-Blasen, Blessuren, bittere Niederlagen: Zwischenzeitlich hat der Weltranglistenvierte die Freude am Spiel verloren. Nun will der 27-Jährige auf die ATP-Tour zurückkehren, sein Blick ist bereits nach Paris gerichtet.

Wien. Seit zwei Wochen weilt Nicolás Massú in Wien. Die Mission des chilenischen Coaches: Schützling Dominic Thiem vor allem mental wieder auf Vordermann bringen.

Österreichs Tennis-Star befindet sich in dieser Saison in einer veritablen Krise. Angeschlagen, aber auch wegen eines Motivationslochs zog die aktuelle Nummer vier der Welt die Notbremse. Seit 16. März hat Thiem kein Match mehr bestritten.

Anfang Mai will der 27-Jährige nun nach einer dann siebenwöchigen Spielpause auf die ATP-Tour zurückkehren und beim Masters-1000-Event in Madrid (ab 2. Mai) auf seinem Lieblingsbelag Sand an die starken vergangenen Jahre anschließen. Ab 30. Mai warten dann die French Open.

In Alt-Erlaa bereitet sich Thiem auf das Tour-Comeback vor. Trainer Massú berichtete von täglichen Verbesserungen, er sei froh, in Wien zu sein. „Es ist immer einfach, nah an deinem Schützling zu sein, wenn alles gut läuft. Aber wenn sich die Dinge anders anfühlen, auch die Erfolgserlebnisse ausbleiben – das ist der Moment, in dem du für deinen Spieler da sein musst.“ Der zweifache Olympiasieger (Einzel und Doppel) steigert täglich die Trainingsintensität. „Seit ich vor zwei Wochen hier angekommen bin, sehe ich den normalen Dominic. Er trainiert unglaublich, jetzt müssen wir daran arbeiten, seine Trainingsleistung in die Matches umzusetzen. Wenn er so drauf ist, ist er imstande, Großes zu leisten.“

Der Erfolgshunger ist zurück

Thiem selbst bezeichnete Massú als „Riesenstütze“, erklärte aber, dass die Pause Spuren hinterlassen habe. „Die ersten paar Tage waren richtig hart. Der ganze Körper hat wehgetan, die Schläge haben nicht gepasst. Aber nach ein paar intensiven und langen Trainingstagen ist das richtig schnell zurückgekommen“, erzählte Thiem im ORF-Interview. „Jetzt komme ich schön langsam in den Zustand, in dem ich wieder bereit bin für Matches auf hohem Niveau.“

Der Erfolgshunger sei wieder zurück, zumal das große Saisonziel French Open in knapp einem Monat ansteht. „Das hat den ganzen Prozess auch beschleunigt. Solche Phasen wie in den letzten Wochen und Monaten sind, glaube ich, ganz normal bei jedem Menschen und vielleicht noch ein wenig verschärft bei Hochleistungssportlern“, meinte Thiem. „Wenn man nicht ganz da ist, dann wirkt sich das sofort auf die Ergebnisse aus.“

Knieschmerzen

Völlig schmerzfrei ist Thiem allerdings nicht. Sein linkes Knie macht noch Probleme, weshalb er auch sein Antreten in Belgrad abgesagt hat. Das Problem: Eine angeborene Hautfalte in beiden Kniegelenken. Diese hat ihm 2020 rechts Schmerzen bereitet, aktuell quält ihn das linke Knie. „Es kann nichts passieren, egal wie sehr ich belaste. Es kommen nur nach zwei, zweieinhalb Stunden intensivem Training die Schmerzen, aber das ist okay. Wenn ich jetzt auf die Matches blicke, da ist ja noch mehr Adrenalin im Spiel. Generell wird es von Tag zu Tag besser.“

Für seine nächsten Auftritte in Madrid, Rom und Paris hofft der Lichtenwörther, dass er wieder schmerzfrei ist. „Ich spiele wieder richtig gut, ich bewege mich auch gut. Körperlich habe ich ein bisserl abgebaut. Aber sobald ich wieder richtig motiviert war, ist es dann schnell gegangen.“

ATP 500 Barcelona, Finale: Rafael Nadal (ESP-1) – Stefanos Tsitsipas (GRE-2) 6:4, 6:7 (6), 7:5.

ATP 250 Belgrad, Finale: Matteo Berrettini (ITA-2) – Aslan Karazew (RUS-3) 6:1, 3:6, 7:6 (0).

(red.)

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