Theater-Übertragung

Eine grelle Dreigroschenoper

dreigroschenoper
dreigroschenoperKammerspiele/Moritz Schell
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Torsten Fischer inszenierte Brechts/Weills Hit in den Kammerspielen fast frei von Humor. Claudius von Stolzmann wirkt bizarr als Mackie, Herbert Föttinger verfehlt den Bettlerkönig.

Das knallt, das stinkt, das knufft und schießt. Das jagt auf Mustangs durch die Wüste, das säuft und spielt, das flucht und hurt. Aber so schön weit weg in Indianien, in wo es gar nicht gibt!“ So berlinerte Kurt Tucholsky über Brecht/Weills „Dreigroschenoper“. „Tucho“, dem begnadeten Satiriker, konnte man schon bei der Uraufführung dieses Werks 1928 nichts vormachen. Und viel hat sich seither nicht geändert, was hülfe, Tucholskys böses Urteil zu relativieren.

Dies zeigt auch Torsten Fischers „Dreigroschenoper“-Inszenierung aus den Wiener Kammerspielen, die Sonntagnacht auf ORF III gezeigt wurde. Was als Allererstes auffällt: Theater im Fernsehen lockt nicht so stark wie Konzert oder Oper. Obwohl André Turnheim Großartiges bei der Bildregie geleistet hat. Die Josefstädter Schauspieler sind eher im Theater zu Hause als im Film. Und nicht unbedingt bei Brecht. Alle geben sich jedoch die größte Mühe, und so ist eine teilweise brauchbare Aufführung entstanden, die wohl sehr aufwendig herzustellen war, weswegen sich Milde in der Betrachtung empfiehlt. Daher das Positive zuerst: Der Text und die viel geliebten Gesangsnummern wurden perfekt einstudiert.

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