Gewalt

Burma: Schwere Kämpfe an der Grenze zu Thailand

(c) APA/AFP/KAWTHOOLEI TODAY/HANDOUT (HANDOUT)
  • Drucken

Streitkräfte der ethnischen Minderheit der Karen-Volksgruppe haben einen Außenposten der myanmarischen Armee eingenommen. Der Stützpunkt soll vollständig niedergebrannt worden sein.

In Burma ist es am frühen Dienstag an einem Außenposten der Armee nahe der östlichen Grenze zu Thailand zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Streitkräfte der ethnischen Minderheit der Karen-Volksgruppe hätten den Stützpunkt zwischen 5 bis 6 Uhr in der Früh (Ortszeit) eingenommen, sagte der Chef der Nationalen Union der Karen (KNU) für auswärtige Angelegenheiten, Padoh Saw Taw Nee, der Nachrichtenagentur Reuters. Das Lager sei niedergebrannt worden.

Die Zahl der Todesopfer und Verletzten sei noch unklar. Dorfbewohner berichteten, sie hätten sieben Soldaten gesehen, die Richtung Dschungel flohen. Nach Angaben des KNU-Sprechers gab es auch an anderen Orten Auseinandersetzungen, weitere Details nannte er nicht.

Auch ein thailändischer Beamter bestätigte die Kämpfe in der Grenzregion. "Es gab heftige Kämpfe beim Außenposten der myanmarischen Armee gegenüber der Stadt Mae Sam Laep," sagte der Beamte der Provinz Mae Hong Son. Bisher gebe es keine Berichte über Todesopfer auf thailändischer Seite. Augenzeugen berichteten von Kämpfen auf der anderen Seite des Grenzflusses Salween. Videos in den sozialen Medien zeigten aufsteigende Flammen und Rauch.

Schon 24.000 Menschen gestorben

Die KNU erklärte, dass bisher mindestens 24.000 Menschen durch die Gewalt der letzten Wochen, einschließlich der Luftangriffe der myanmarischen Armee, vertrieben worden seien und im Dschungel Zuflucht suchten. Das Militär hatte am 1. Februar geputscht und die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi abgesetzt. Einige der zwei Dutzend bewaffneten Gruppen Myanmars - darunter die KNU - unterstützen Gegner der Junta, die bisher in dem Versuch, Proteste gegen den Putsch niederzuschlagen, mehr als 750 Zivilisten getötet hat.

Wegen der Kämpfe und des Putsches sind Tausende Menschen aus Burma nach Thailand und Indien geflohen. Die ethnischen Gruppen kämpfen seit Jahrzehnten um eine größere Autonomie.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Burma

Wie der Bürgerkrieg Burma auseinanderreißt

Im Grenzgebiet zu Thailand eskaliert der Krieg mit der Karen-Minderheit. Eine Eskalation scheint unvermeidlich: Hinter den Kämpfen stecken auch lukrative Interessen.
Vor dem Militärputsch finanzierte die Union Ausbildungen zur gewaltfreien Kontrolle von Demonstrationen.
Außenpolitik

Burma: EU zahlte Training von Tausenden Polizisten

Vor dem Militärputsch finanzierte die Union Ausbildungen zur gewaltfreien Kontrolle von Demonstrationen.
Außenpolitik

Burma: Putsch-Gegner rufen Regierung der nationalen Einheit aus

Seit der Machtergreifung der Junta Anfang Februar wurden mehr als 700 Demonstranten bei Protesten getötet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.