Der Produzent des Ibiza-Videos, Julian H., spielte vor seiner Verhaftung ein Jahr lang mit den Behörden Katz-und-Maus.
Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Spanien – nach Veröffentlichung des Ibiza-Videos im Mai 2019 entwickelte dessen Produzent, der im Security-Gewerbe tätige Julian H. (40), eine beachtliche Reisetätigkeit. Als die Staatsanwaltschaft Wien ein Strafverfahren – unter anderem wegen Missbrauchs von Tonaufnahme- oder Abhörgeräten – einleitete, begann ein regelrechtes Versteckspiel, mit wechselnden Adressen und „Scheinanmeldungen“ in Berlin. Dies listet ein Papier des Oberlandesgerichts (OLG) Wien auf.
Der Reihe nach: Schon gegen die gerichtliche Bewilligung des Europäischen Haftbefehls vom Mai 2020 hatte Julian H. Beschwerde eingelegt – diese wurde abgewiesen. Dann wehrte er sich auch gegen den im März diesen Jahres verhängten U-Haft-Beschluss des Straflandesgerichts Wien. Wieder blitzte der vielfach als „Ibiza-Detektiv“ bezeichnete Mann ab – er ist als Begleiter der „falschen“ Oligarchin am Ibiza-Video zu sehen.