Der Staat steckt viele Milliarden in die Bahn – nicht immer effizient.
Die ÖBB haben also selbst im Krisenjahr 2020 knapp 60 Millionen Euro Vorsteuer-Konzerngewinn errechnet. Freut uns, auch wenn darin Coronasubventionen von mehreren Hundert Mio. Euro stecken. Für die Pandemie kann der Vorstand nichts, solche „Gewinn“-Bilanzen werden wir heuer noch viele sehen. Das ist hier also nicht der Punkt.
Der ist vielmehr, dass der Staat abseits solcher Rechnereien schon sechs bis acht Milliarden Euro pro Jahr in das „System Bahn“ versenkt. Also fast doppelt so viel, wie der gesamte Umsatz des ÖBB-Konzerns ausmacht. Wobei ein relativ großer Teil dieses Umsatzes ohnehin nicht vom Markt stammt, sondern vom Eigentümer. Vor allem im Personenverkehr, wo der freie Ticketverkauf gerade etwas mehr als ein Viertel des Umsatzes einbringt. Der Rest besteht aus Schülerfreifahrten, Tarifermäßigungen und den sogenannten Verkehrsdienstleistungen.
Nur zwei Strecken wirtschaftlich profitabel
Das ist aus Sicht der Bahn logisch. In der aktuellen Struktur lassen sich nur zwei Strecken wirtschaftlich betreiben: Wien–Salzburg und der Brennerkorridor. Der Rest ist Zuschussbetrieb. Da das Aktiengesetz die ÖBB zu wirtschaftlicher Vorgangsweise verpflichtet, sagt sie zu Recht: Lieber Bund, liebe Länder, wenn ihr wollt, dass wir zwischen Pschlapskirchen und Klappersdorf mit Personenzügen fahren, dann müsst ihr das bezahlen.