WM-Herausforderer

Der Angriff des Geläuterten auf den Schach-Thron

Jan Nepomnjaschtschi
Jan Nepomnjaschtschivia REUTERS
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Jan Nepomnjaschtschi fordert Titelverteidiger Magnus Carlsen, ein überfälliges WM-Duell. Endlich hat der Russe Launen und Nerven im Griff. Der Weltmeister kennt und fürchtet ihn.

Jekaterinburg/Wien. Jede Kleinigkeit kann im Schach entscheiden und so wurde Jan Nepomnjaschtschi nach dem Sieg im WM-Kandidatenturnier auch gefragt, welchen Anteil sein grüner Ledersessel daran hat, dass er Titelverteidiger Magnus Carlsen herausfordern darf. Schließlich beendete jeder der acht Großmeister Teil zwei der Ausscheidung in Jekaterinburg im Sitzgerät seiner Wahl. Die ursprünglich vom Veranstalter bereit gestellten Lehnsessel mit Lederpolsterung waren mehrheitlich für zu bequem und damit als zu ablenkend beurteilt worden. Einzig der Franzose Maxime Vachier-Lagrave blieb auch nach der über einjährigen Corona-Unterbrechung bei diesem Modell – und verspielte darin seine Halbzeitführung.

„Er war nicht der bequemste. Aber ich habe den Sessel gewechselt und besser gespielt“, führte Nepomnjaschtschi über seinen im Vergleich zum vielfach gewählten einfachen Bürostuhl immer noch extravaganten Sitz aus, meinte aber auch: „Ich glaube nicht, dass der Sessel der Schlüssel zum Sieg war.“ Als solcher stellte sich am Ende sein Erstrundensieg gegen den Niederländer Anish Giri vom März 2020 heraus. Dieser Vorteil im direkten Duell wies den russischen Meister schon vor der letzten Runde (Niederlage gegen den Chinesen Ding Liren) als Gewinner aus.

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