Mechthild Kiegelmann ist eine der wenigen Forscherinnen im deutschsprachigen Raum, die sich dem Thema Babyzeichensprache wissenschaftlich genähert haben.
Manche Mütter sind begeistert, wenn ihre Babys über Handzeichen mit ihnen kommunizieren, andere geben schnell wieder auf, weil vom Nachwuchs nichts zurückkommt. Was kann Baby Signing laut ihren Forschungen wirklich leisten, was nicht?
Mechthild Kiegelmann: Baby Signing kann Spaß machen, kann hörende Eltern und Geschwister für Gebärdensprachen begeistern und damit einen Beitrag zur Antidiskriminierung von Gebärdensprachen und von gebärdenden Menschen leisten, Baby Signing kann dank Kursen ein Anlass für soziale Vernetzung von Eltern sein (ähnlich wie in Stillgruppen, Baby Massage, Babyschwimmen etc.), Baby Signing kann die Sprachentwicklung nicht verhindern, kann die Kinder aber nicht schlauer machen, kann Babys nicht dazu bringen, früher mit Kommunikation zu beginnen, denn Kinder kommunizieren auch ohne Baby Signing sehr früh und erfolgreich, z.B. durch Schreien, Blicke und Körperbewegungen.