Zwischenbilanz

Sehr kräftiges Wachstum für Chip-Konzern AMD

Chiphersteller AMD hat im ersten Quartal 555 Millionen Dollar verdient. Auch exas Instruments hat die Umsatzerwartungen übertroffen.

Der Chipkonzern AMDverbucht dank neuer Prozessoren für PCs und Rechenzentren enormes Wachstum. Der Umsatz des Intel-Konkurrenten stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 93 Prozent auf 3,44 Milliarden Dollar (2,85 Mrd. Euro). Der Gewinn kletterte von 162 auf 555 Millionen Dollar, wie AMD nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte.

Besonders stark waren die Zuwächse in der Sparte mit Chips für Rechenzentren. Hier schoss der Umsatz von 348 Millionen Dollar vor einem Jahr auf 1,34 Milliarden Dollar hoch. Statt eines operativen Verlusts von 26 Millionen Dollar brachte der Bereich schwarze Zahlen ein: Diesmal stand ein Plus von 277 Millionen Dollar zu Buche.

Beim größeren Rivalen Intel war das Geschäft mit Rechenzentren in diesem Zeitraum unterdessen um ein Fünftel auf 5,56 Milliarden Dollar geschrumpft. Intel versicherte bei der Vorlage der Zahlen vergangene Woche noch, dies gehe nicht auf eine Abwanderung zu Konkurrenten wie AMD zurück - sondern sei eine befristete Abkühlung, während 2020 georderte Chipmengen "verdaut" würden.

Der Chipkonzern Texas Instruments hat die Umsatzerwartungen für das erste Quartal übertroffen und rechnet auch für das laufende Vierteljahr mit guten Geschäften. Der Infineon-Rivale mit Sitz in Dallas gab nach Börsenschluss einen Umsatz von 4,3 Milliarden Dollar nach 3,3 Milliarden im Vorjahreszeitraum bekannt. Experten hatten einen Anstieg auf fast vier Milliarden Dollar erwartet, wie aus Refinitiv-Daten hervorgeht. Der Nettogewinn stieg auf 1,75 Milliarden Dollar. Die TI-Aktie gab nachbörslich zunächst 2,4 Prozent nach. Der Konzern gilt als Branchenbarometer, weil der Konzern Chips für eine Vielzahl von Produkten herstellt.

Der südkoreanische Speicherchiphersteller SK Hynix hat im ersten Quartal von der starken Nachfrage nach seinen Halbleitern profitiert und will nun Investitionen vorziehen. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 8,5 Billionen südkoreanische Won (6,3 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch in Seoul mitteilte. Der operative Gewinn legte um zwei Drittel auf 1,3 Billionen Won zu.

Damit baute SK Hynix seine Geschäfte auch gegenüber dem Vorquartal deutlich aus, obwohl das erste Jahresviertel üblicherweise in der Chipbranche schwächer ausfällt. Unter dem Strich lag der Gewinn der Koreaner mit knapp einer Billion Won um gut die Hälfte über dem Vorjahreswert.

Nun will das Management für das kommende Jahr geplante Investitionen in dieses Jahr vorziehen, um sich Chipfertigungsmaschinen zu sichern, die einen langen Bestellvorlauf haben. Das Unternehmen sei optimistisch, was das Marktumfeld angehe. Bei den Kunden dürften die Vorräte schnell sinken, weil die unerwartet hohe Nachfrage im breiteren IT-Markt anhalte, hieß es.

In der gesamten Chipbranche hat die Coronapandemie für eine hohe Nachfrage gesorgt und dabei einige Verwerfungen ausgelöst - so fehlen derzeit etwa den Autobauern oft Halbleiter, um die Produktion lückenlos zu gewährleisten.

Um die steigende Nachfrage zu bedienen, bauen die großen Chipkonzerne ihre Fertigungsanlagen aus. Der weltgrößte Chipauftragsfertiger TSMC aus Taiwan plant allein heuer Investitionen von 28  Milliarden US-Dollar (23 Milliarden Euro), in den kommenden drei Jahren sollen es zusammen 100 Milliarden Dollar sein. Der Elektronikriese Samsung, der auch Chips im Auftrag anderer herstellt, könnte laut Marktforschern heuer ebenfalls gut 28 Milliarden Dollar in die Fertigung investieren.

(APA/Reuters/dpa)

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