Quergeschrieben

Wer andere an den Pranger stellt, wird ihre Einstellung nicht ändern

Zur Debatte um „Cancel Culture“: Oft geht es nur noch darum, anderen zu zeigen, dass wir selbst alles richtig machen, indem wir betonen, was sie falsch machen.

Mit Texten zum Thema „Cancel Culture“ verhält es sich wie mit Dosenbier nach Feierabend: Ein Anlass findet sich immer; was kommt, ist meist erwartbar und deshalb schnell lauwarm – aber immerhin für eine Zeit lang unterhaltsam. Vielleicht ist die Debatte, wer was wo sagen kann, wer sich wie und warum darüber aufregen darf und wie wer darauf reagieren soll, aus diesen Gründen eine, die sich hauptsächlich in den Feuilletons und Kommentarseiten der deutschsprachigen Medien abzuspielen scheint. Sie lässt sich gut vom Schreibtisch aus führen.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autorinnen und Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Weitere Meinungsbeiträge von „Presse“-Redakteuren wie von Gastautorinnen finden Sie hier.  


Verzeihen Sie also, wenn ich einmal mehr zum Dosenbier greife, diesmal allerdings mit dem Ziel, dass es länger kühl bleibt. Anlass für diese Hoffnung gab mir die „Ezra Klein Show“, eine Podcast-Produktion der „New York Times“. Darin ging es um die Frage, was passieren soll, wenn ein unliebsamer, als gefährlich empfundener Inhalt erstmal „gecancelt“ ist. Wie sieht in der Vorstellung jener, die dieses Unterfangen vorangetrieben haben, die ideale Welt danach aus?

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