Trotz aller Kritik entpuppt sich der Kauf der Borealis für die OMV als Gewinnbringer.
Ginge es nur um die nackten Zahlen, wäre die Debatte über Sinn und Unsinn des Borealis-Zukaufs durch die OMV wohl rasch beendet. Im ersten Quartal hat das Unternehmen einen bereinigten Betriebsgewinn von 870 Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist um ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Mehr als die Hälfte davon, 440 Millionen Euro, steuerte das frisch zugekaufte Chemie- und Kunststoffgeschäft bei. Der organische Cashflow lag bei 1,7 Milliarden Euro.
„Ich glaube, dass gerade das erste Quartal deutlich zeigt, dass die Borealis deutlich mehr wert ist, als wir selbst im letzten Jahr geglaubt haben“, sagte Konzernchef Rainer Seele mit Blick auf die Vorwürfe, wonach er den Anteil am Kunststoffhersteller mit 3,8 Milliarden Euro überzahlt habe. Die Anleger an den Börsen scheinen seiner Argumentation zu folgen. Der Aktienkurs der OMV stieg nicht erst nach Bekanntwerden der Zahlen deutlich. Seit die Transaktion im vergangenen März fixiert wurde, hat sich der Börsenwert des Unternehmens fast verdoppelt.