Ausstellung in Basel

Kunst und Leben verfließen im grünen Teich

Ólafur Elíasson hat die Fondation Beyeler geflutet: „Life“ nennt er diesen radikalen Eingriff. Er ist derzeit nicht der einzige Künstler, der die Rolle des Menschen in der Welt hinterfragt, aber sein Experiment begeistert.

Die große Glasfassade ist entfernt, der Holzboden mit Folien abgedeckt, die Räume sind geflutet: Die Fondation Beyeler ist in einen Teich verwandelt. Besucher wandern auf Holzstegen durch die Räume, fotografieren die gemeinen Pflanzen, die Zwergseerosen, Muschelblumen und Wasserfarne. Zehn Zentimeter hoch steht das Wasser hier, giftgrün wabert es vom Park bis in den letzten Winkel. Was für ein Kontrast zu den perfekten, weißen Wänden und dem rigorosen Grundriss rechteckiger Räume! Noch dazu die surreale Farbe!

Diese entsteht durch Uranin, das Natriumsalz des Fluoresceins, mit dem Wasserverläufe auf Gletschern nachverfolgt werden können. Hier ist es das perfekte Mittel, um die Idylle zu brechen: Tags leuchtet es grell, nachts fluoreszierend. Denn nicht der dekorative Teich, sondern unser Verhältnis zur Welt steht zur Debatte. „Life“ nennt Ólafur Elíasson seinen radikalen Eingriff, den er in einem persönlich gehaltenen Text umschreibt: Sein Werk und damit auch die Fondation werde „mit dem umliegenden Park, der Stadtlandschaft, ja dem ganzen Planeten verwoben“, es sei ein „Modell für eine Landschaft der Zukunft, die gastfreundlich ist“.

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