Verschwendung

Immer mehr Lebensmittel landen im Müll

In Österreich landen pro Jahr eine Million Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll.
In Österreich landen pro Jahr eine Million Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll.Clemens Fabry
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WWF: Mehr Verschwendung aufgrund der Pandemie.

Wien. In Österreich landen pro Jahr eine Million Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll, ein einzelner heimischer Haushalt wirft jährlich durchschnittlich 133 Kilogramm an Nahrungsmitteln weg. Die Pandemie hätte den Trend zur Verschwendung verschärft, kritisiert die Umweltschutzorganisation WWF anlässlich des Tages der Lebensmittelrettung und fordert Gesetze, die Produzenten verpflichten, ressourcenschonender zu wirtschaften.

„Während der Pandemie haben fehlende Planbarkeit, verändertes Konsumverhalten und plötzlich nicht mehr vorhandene Absatzmöglichkeiten zum Stocken der Lieferketten geführt“, sagte Olivia Herzog vom WWF Österreich. Die Umweltorganisation fordert für die Industrie gesetzlich verbindliche Reduktionsziele von Lebensmittelabfällen und die verpflichtende Teilnahme bei der Erstellung einer „Datenbasis, die zeigt, wie viele Nahrungsmittel weggeworfen werden“. Außerdem solle eine „Koordinierungsstelle auf politischer Ebene“ geschaffen werden, umZuständigkeiten zu bündeln.

„Warenströme kurzhalten“

Auch Cornelia Diesenreiter, Mitgründerin von „Unverschwendet“, einem Unternehmen, das aus Produktionsüberschüssen nachhaltige Feinkostprodukte herstellt, hält eine Koordinierungsstelle für sinnvoll. Die Pandemie habe gezeigt, dass viele Händler ein zu kleines Vertriebsnetz hätten. „Bricht dann zum Beispiel die Gastro weg, bricht das gesamte Vertriebsnetz zusammen.“

„Uns hat die Krise geholfen, Vertriebssysteme zu optimieren“, sagte Herwig Gruber, Geschäftsführer des Lebensmittelhändlers Kastner. So sei genussfähiges Essen karitativen Zwecken zugutegekommen. Künftig wolle man sich jedoch mehr auf österreichische Lieferanten konzentrieren, um Warenströme kurzzuhalten. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2021)

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