Leitartikel

Der Sozialdemokratie ist nur noch mit Zaubertricks zu helfen

Sobald Sozialdemokraten die Machtoption wegbricht, beschleunigt sich ihr Verfallsprozess.
Sobald Sozialdemokraten die Machtoption wegbricht, beschleunigt sich ihr Verfallsprozess. (c) imago images/ZUMA Wire (Pedro Nunes)
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Sobald Sozialdemokraten die Machtoption wegbricht, beschleunigt sich ihr Verfallsprozess. Das geschah in Frankreich und passiert nun in Deutschland.

Die intellektuelle Sterbebegleitung für die Sozialdemokratie hat mittlerweile eine jahrzehntelange Tradition. Den ersten Nachruf auf das sozialdemokratische Jahrhundert schrieb der liberale Soziologe Ralf Dahrendorf schon 1983. Sein Befund trifft bis heute zu: Die Sozialdemokratie ist mit ihren Reformideen zur Zähmung des Kapitalismus so erfolgreich gewesen, dass sie sich selbst überlebt – und überflüssig gemacht hat. Alle Parteien haben sich sozialdemokratisiert.

In den frühen 1980er-Jahren hätten die Sozialdemokraten vielleicht noch die Kurve kratzen können. Doch dafür hätten sie die ökologische Bewegung inhalieren müssen. Das allerdings ging sich schon damals milieutechnisch nicht aus. Grüne und Gewerkschaften ließen sich nicht unter einen Hut bringen. Außer Günther Nenning schaffte das fast niemand.

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