Kultur

„Die Lage für die Absolventen ist extrem herausfordernd“

»Der Raumverlust, den wir erleben, schreibt sich in die Körper ein und wir tragen ihn mit uns herum. « Nikolaus Selimov, Studiengangsleiter an der MUK Wien.
»Der Raumverlust, den wir erleben, schreibt sich in die Körper ein und wir tragen ihn mit uns herum. « Nikolaus Selimov, Studiengangsleiter an der MUK Wien.(c) Stephan Doleschal
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Wie Tanzausbildung und Jobsuche durch Corona erschwert werden: ein Gespräch mit MuK-Studiengangsleiter Nikolaus Selimov.

Dieser Tage ist mehr zu tun als sonst. Nicht nur, weil die alle sechs Jahre fällige Evaluierung der Musik und Kunst Privatuniversität (MuK) ansteht und Pläne für ein künstlerisches Doktoratsstudium gewälzt werden. Vor allem gilt es, den Studierenden, die heuer fertig werden, trotz Corona einen guten Abschluss zu ermöglichen. „Die Lage für die Absolventen ist extrem herausfordernd“, sagt Nikolaus Selimov, der die Studiengänge Zeitgenössischer und Klassischer Tanz sowie Zeitgenössische Tanzpädagogik leitet und das Masterstudium der MuK koordiniert. „In Bezug auf die Konsequenzen, die wir erleben, ist es auf jeden Fall die schwerste Krise, die wir je hatten.“

Kein Körperkontakt, keine Bühne. Der häufige Wechsel zwischen Präsenz- und Online-Unterricht sei nicht nur didaktisch eine große Herausforderung für Lehrende und Studierende. Letztere hätten meist nur wenig Raum zur Verfügung, weil sie in Wohngemeinschaften oder Studentenheimen leben. „Wenn jemand am Gang oder in der Küche gerade einmal zwei mal zwei Meter Platz hat, ist es extrem schwierig, ein klassisches Training sinnhaft aufzubauen.“ Auch Präsenzunterricht ist herausfordernd, wenn nur die Hälfte der Studierenden (vier bis fünf) gleichzeitig im Studio sein darf – mit Abstand und FFP2-Maske. Seit mehr als einem Jahr ist Körperkontakt nicht erlaubt. „Dabei sind Tänzer darauf angewiesen. Auch auf taktile Korrekturen beim Training.“ Und dann fehlt da auch die Bühne . . .

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