Der Mediator

Ein "leider ganz traditioneller Machtkampf" beim "Spiegel"

(c) Getty Images (Morris MacMatzen)
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Das Hamburger Blatt hat sich von der Co-Chefredakteurin getrennt. In deutschen Medien wird ihr Abgang kritisch bewertet.

Wenn es Zoff beim deutschen Magazin „Der Spiegel“ gibt, das für investigativen Journalismus noch immer eine Art Leitmedium ist, horcht die Branche im Nachbarland auf. Zuletzt ging es in solchen Fällen meist um das nicht immer spannungsfreie Verhältnis zwischen Online und Print. Diesmal betraf es direkt die Spitzenkräfte: Chefredakteurin Barbara Hans hat das Blatt Ende April verlassen, wie der Verlag bekannt gab. Bereits im Jänner hatte der Fachdienst „Horizont“ so etwas vermutet. Über die Umstände und den Unmut, der wegen des Konflikts schon lange Zeit in der Redaktion herrschte, berichteten in Folge diverse Branchen-Insider.

Hans war 16 Jahre beim „Spiegel“, hatte seit Ende 2016 dessen Online-Bereich geleitet. Nach Fusionierung von Digital und Print bestand die Chefetage aus ihr, Clemens Höges und Steffen Klusmann, der Vorsitzender ist. Er entschied, dass seine Kollegin nun gehen musste, „im besten gegenseitigen Einvernehmen“ sei das erfolgt. Branchendienst „Meedia“ ätzte: „Was in diesem Fall wohl vor allem bedeutet, dass man sich über die Höhe einer adäquaten Abfindung einig geworden ist.“

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