Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger haben mit "Der Berg" ein Thema aufgegriffen, das immer wieder kommt, weil es immer wieder kommen muss: Andere Sichtweisen.
Unterschiedliche Standpunkte können das Leben ganz schön erschweren. Darüber erfahren wir seit März 2020 mehr, als wir jemals wissen wollten. Unterschiedliche Standpunkte können aber auch in den Hintergrund rücken, wenn man einen Schritt zurück macht. Oder mehrere nach oben, wie allerlei Getier in "Der Berg“. Und dabei die Augen öffnet.
Da streiten sich nämlich ein dicker Bär, ein Schaf im Rollkragenpulli, ein Oktopus, eine Ameise, eine Gämse und ein sportlicher Schneehase darüber, wie denn ein Berg so ist. Jeder hat seine Version, seine eigene Vorstellung, und die Bilder davon sind entzückend. Für den einen ist ein Berg felsig und steinig, für den anderen ein Unterwasserparadies, für den nächsten ein erdiges, selbst gebautes Hupferl; ein Labyrinth aus vielen Gängen. In den fein gezeichneten, doppelseitigen Panoramen gibt es jedenfalls einiges zu entdecken. Doch halt, die Tiere gehen sich schon an die Gurgel über die Frage, wer denn nun die Wahrheit spricht. Also, was ist nun the proof of the pudding? Richtig, die Wanderung bergan. Wobei am Ende natürlich eine Erkenntnis steht: „Eigentlch ist es ganz einfach.“
Rebecca Gugger, Simon Röthlisberger: Der Berg. 48 Seiten., geb., € 15,50 Alter: Ab 4 Jahren. (NordSüd Verlag)