Literatur

Was, wenn Hillary Bill Clinton nicht geheiratet hätte?

PRESIDENT CLINTON AND FIRST LADY SHARE A MOMENT AT WHITE HOUSE
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Im neuen Roman von Curtis Sittenfeld wird Hillary Rodham zwar nicht Bill Clintons Ehefrau, dafür aber Präsidentin: eine Geschichte, wie sie auch hätte sein können.

Biografien über die Frau, die fast die erste Präsidentin der USA geworden wäre, gibt es zuhauf. Die meisten von ihnen zeichnen das Bild einer Person, die man nicht ganz durchschauen kann – vielleicht, weil sie irgendwann aufgehört hat, aufhören musste, Privatperson zu sein. Die US-Autorin Curtis Sittenfeld geht in ihrem Roman „Hillary“ den entgegengesetzten Weg: Hier erzählt Hillary Rodham, und zwar eine Geschichte, wie sie auch hätte sein können. Mit einem Knackpunkt: Ihre College-Liebe, Bill Clinton, heiratet sie in dieser Version nicht.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sittenfeld eine fiktive Erzählung über eine First Lady geschrieben hat. In ihrem 2008 erschienenen Buch „American Wife“ widmete sie sich Laura Welch Bush, der Ehefrau von Präsident George Walker Bush, in Form der Protagonistin Alice Blackwell. Bei „Hillary“ lässt Sittenfeld die Person selbst sprechen. Persönlich getroffen hat sie Clinton dafür nicht. Sie versuche dennoch, die Politikerin dreidimensional zu zeichnen, „mit ihren privaten Sorgen und Sehnsüchten“, was sich Sittenfeld zufolge „radikal“ angefühlt habe.

Kontrast zur Realität.
„Hillary“ manövriert sich dabei durch die Hochgefühle des Verliebtseins, guten Sex, politische Kampagnen, berufliche Entscheidungen. Sittenfeld zitiert in der Rahmenhandlung oft historische Ereignisse, die aber nicht immer dieselben Enden finden wie in der Realität. Besonders pikant ist das freilich bei den Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen Bill Clinton, die in dem Roman ebenfalls ausverhandelt werden. Sittenfelds fiktive Version von dem, was aus Bill Clinton wird, wirkt dabei gar nicht so weit hergeholt, genauso wenig der Weg, den Hillary Rodham selbst geht.

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