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Die Tatwaffe wurde auf einer Wiese im Innenhof des Gemeindebaus gefunden.
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Femizid

Der »Bierwirt« und der Mord im Gemeindebau

Eine zweifache Mutter wurde Donnerstagabend in einem Wiener Gemeindebau erschossen – der neunte Frauenmord in diesem Jahr. Der mutmaßliche Täter: der aus dem Sigrid-Maurer-Prozess bekannte „Bierwirt“. Opferschützer schlagen erneut Alarm.

Die 13-jährige Tochter war verstört aus der Gemeindewohnung im Winarskyhof in Wien Brigittenau gelaufen. Sonst wäre wohl auch sie Augenzeugin geworden. Ein Nachbar hingegen, der gerade auf Besuch war, musste mitansehen, wie auf die 35-jährige Mutter des Mädchens geschossen wurde.

Der Schütze war dem Opfer wohlbekannt. Handelte es sich doch um den langjährigen früheren Lebensgefährten der Frau. Sie erlitt Schussverletzungen am Kopf und am Fuß. Wenig später erlag sie im Spital ihren Verletzungen.

Der mutmaßliche Täter lag nach der Tat mit nacktem Oberkörper und einer Alkoholvergiftung bewusstlos im Innenhof des Gemeindebaus. Der Mann ist niemand anderer als der aus dem Sigrid-Maurer-Prozess bekannte „Bierwirt“. Letzteres wollte die Polizei „aus Datenschutzgründen“ zuletzt nicht bestätigen. Sie sprach lediglich von einem „42-jährigen österreichischen Staatsbürger“. Aus mehreren Quellen war indessen zu erfahren, dass es sich um eben diesen Mann handelt. Das Motiv der Tat war zuletzt unklar. Die Frau hinterlässt zwei Kinder – die erwähnte Tochter und einen zweijährigen Buben.

Am Freitag wurde der mutmaßliche Schütze – die bei der Tat verwendete Faustfeuerwaffe wurde auf einem Rasenstück im Innenhof des Gemeindebaus gefunden – in das Landeskriminalamt Wien eingeliefert. Laut Polizei war eine erste Einvernahme vorgesehen. Es war der neunte Frauenmord in diesem Jahr in Österreich. Alle Taten wurden von Partnern oder Ex-Partnern der betreffenden Frauen begangen.