Arbeiten, solang der Vorrat reicht. Auf vielen Baustellen fehlt es an Stahl, Holz und Dämmstoffen.
Bauboom

Der große Bauboom, mit dem keiner glücklich ist

Die Auftragsbücher der Baufirmen sind voll, doch es gibt zu wenig Stahl, Holz und Dämmstoffe. Wer Baumaterial ergattert, zahlt einen horrenden Preis. Die Betriebe bleiben meist auf den Kosten sitzen. Über eine Baukrise, die es so noch nie gegeben hat.

Das ist eine extrem komplexe Geschichte“, sagt Peter Ulm. Und vor allem ist es eine Geschichte, die in der Bau- und Immobilienbranche bisher noch keiner erlebt hat. Die Betriebe haben volle Auftragsbücher, sind ausgelastet bis weit ins nächste Jahr hinein, und dennoch sieht man überall nur lange Gesichter. Es gibt sogar Bauunternehmer, die vor dem Dilemma stehen, im Sommer den Betrieb einzustellen und die Mitarbeiter stempeln zu schicken. Ausgerechnet im Sommer, wenn auf den Baustellen Vollbetrieb sein müsste. Aber diese Geschichte ist eben verwirrend. „Und sie wird noch bis Ende nächsten Jahres dauern“, sagt Allora-Chef Ulm. Er ist Immobilien-Entwickler in Wien, „Lebensraum-Entwickler“, wie er sagt.

Als alles stillstand, die Lockdowns kamen und gingen, die Schulen und Gastronomen schlossen, aufmachten und wieder zusperren mussten, da blickten viele neidvoll auf die Bauwirtschaft. Die einzige Branche, die von Corona halbwegs verschont geblieben ist, hieß es. Die Bauwirtschaft avancierte im vorigen Jahr gar zum Stabilisator der heimischen Volkswirtschaft. Sie sorgte dafür, dass die Arbeitslosigkeit spätestens ab Sommer wieder sank. Auf die „Very Old Economy“ war wieder einmal Verlass.

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