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Neue Chats: Von Diven, Vorstadtweibern und Lokalverboten

APA/HANS PUNZ
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Die neuen Handyauswertungen von Öbag-Chef Thomas Schmid bringen kaum neue Erkenntnisse, erhärten aber Eindrücke und zeichnen ein Sittenbild.

Die erwartete Polit-Bombe gibt es nun doch nicht. Seit Wochen kursieren in Wiens politischer Landschaft Gerüchte um angebliche Skandale, die durch die Handyauswertung von Öbag-Vorstand Thomas Schmid zutage treten würden. Der „Presse“ liegen 5000 neu ausgewertete Nachrichten vor. Sie zeigen wenig Neues, füllen aber einige Lücken und zeichnen ein Bild, wie es intern zugeht.

Zur Erinnerung: Thomas Schmid zählt zum inneren Kreis um Kanzler Sebastian Kurz. Er war Kabinettschef und später Generalsekretär im Finanzministerium. Im April 2019 wurde er durch seine eigene tatkräftigte Mithilfe zum Alleinvorstand der Staatsholding Öbag bestellt. Er zimmerte das Gesetz für die neue Staatsholding, schusterte die Ausschreibung auf sein Profil zu – und rekrutierte auch einzelne Aufsichtsräte. Das alles durchaus unter Einbeziehung der ÖVP-Spitze. Die „Presse“ berichtete exklusiv über die Chatauswertungen der Staatsanwaltschaft, die all das vor wenigen Tagen per Strafakt zu Tage förderte. 

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