WU-Experte Krönke sieht noch wenige Möglichkeiten einer Automatisierung des Rechts.
Wien. Christoph Krönke bleibt gern bei der Realität: „Ich sehe mich nicht als Science-Fiction-Autor“, sagt der aus Deutschland stammende Wissenschaftler, der das neue Legal Tech Center (LTC) an der WU leitet. Krönke ist seit Oktober Professor für Öffentliches Recht an der WU. Mit dem Center will er „den rechtlichen Rahmen für die digitale Rechtsanwendung abstecken“, wie er zur „Presse“ sagt. Derzeit sind aber noch nicht allzu viele Anwendungen im Laufen.
Ein Vorgang, der oft mit Legal Tech in Verbindung gebracht wird, ist die Due Diligence, die Prüfung von Unternehmen im Vorfeld eines Verkaufs. „Due Diligence ist ein gutes Beispiel: Da wird viel fantasiert, welches Potenzial sie für Anwaltskanzleien habe, aber wenn man die Realität anschaut, gibt es heute keine vernünftige Anwendung.“ Eine Schlüsselfrage dabei ist, was man an Maschinen auslagern kann, ohne die berufsrechtlichen Pflichten zu missachten. „Am Schluss muss ein Report herauskommen, für den jemand haftet“, ergänzt Sophie Martinetz, Managing Partnerin von Future-Law und Mitgründerin des LTC.