Nicht nur die Museen öffnen ab heute wieder, auch die Galerien. Sie haben nicht pausiert, der Ausstellungsbetrieb brummt. Ein kleiner Rundgang vorab.
Während den darstellenden Künsten bisher wenig Subtiles zur Coronazeit eingefallen ist (siehe den heutigen Leitartikel), waren die bildenden Künstler in gewisser Weise privilegiert. Gewohnt, in ihren Ateliers auf sich selbst zurückgeworfen zu sein. Gewohnt an einen zäheren Rhythmus im Zuspruch der Öffentlichkeit. Überrascht darüber, dass viele Sammler ihr nicht in Unterhaltungsluxus investierbares Budget in Kunst investierten, beim Anstarren der Wände merkten, was ihnen eigentlich fehlt.
Das ließ vielen Künstlern und ihren Galeristen, die bereits im Markt verankert waren, erstaunliche Bestätigung zumindest zu Beginn dieser Krise zukommen. Noch herrscht hier volle Motivation. Das meint man zumindest zu spüren, wenn man seine Runden zu den vertrauten Adressen dreht. Emanuel Layr eröffnet gar mit einem neuen Raum ums Eck seiner Stammgalerie. Zumindest bis Herbst will er das Gassenlokal in der Sockelzone des Beton gewordenen postmodernen Halluzinogens, des Hotel Marriott, bespielen. Zu Beginn mit Bildobjekten von Philipp Timischl, einem der interessantesten jüngeren Künstlern aus der Wiener Szene; mittlerweile lebt er in Paris.