Corona-Pandemie

10.000 Wiener Unternehmen starten mit betrieblichen Impfungen

APA/GEORG HOCHMUTH
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Stadt will Dynamik aus Infektionsgeschehen nehmen. Fünf verschiedene Risikokategorien werden berücksichtigt.

10.000 Wiener Unternehmen starten heute, Montag mit den betrieblichen Impfungen gegen das Coronavirus. Die Stadt Wien, die diesbezüglich eine enge Kooperation mit der Wiener Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinbarung getroffen hat, will damit die Dynamik aus dem Infektionsgeschehen nehmen und schwere Covid-19-Erkrankungen aufseiten von Arbeitnehmern oder gar ganzer Firmen vermeiden.

Die beteiligten Firmen haben sich unter www.impfservice.wien/betriebe angemeldet, einen Impfkoordinator nominiert und ihre Mitarbeiter fünf verschiedenen Risikokategorien zugeordnet. Nun werden zunächst jene Beschäftigte geimpft, die ein erhöhtes Infektionsrisiko bzw. Kontakt mit infektiösem Material aufweisen oder die unaufschiebbare bzw. zwingende Reisen ins Ausland vornehmen müssen.

Vorrangig berücksichtigt werden somit beispielsweise im Ausland tätige Handelsvertreter und besonders exponierte Berufe im Gesundheitsbereich, beispielsweise Reinigungskräfte oder Techniker in Spitälern. Ist man mit diesen beiden Risikogruppen durch, kommen Mitarbeiter mit direktem persönlichen Kundenkontakt zum Zug. Darunter fallen Supermarkt-Angestellte. Dabei werden zunächst jene Mitarbeiter prioritär geimpft, deren Arbeitsplatz keine baulichen Schutzvorrichtungen aufweist. Die fünfte und letzte Risikokategorie umfasst Mitarbeiter ohne erhöhtes Risiko durch ihre Tätigkeit.

Ausweitung der Aktion möglich

Je nach Impfstofflage kann die Stadt Wien eine oder mehrere Gruppen gleichzeitig impfen. Sollte ausreichend Impfstoff vorhanden sein, ist eine Ausweitung der Kategorien Ende Mai/Anfang Juni möglich, hieß es seitens des Büros von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Grundsätzlich aufrecht bleibt die Direktive, dass primär Personen, die älter als 65 sind, geimpft werden.

Was das betriebliche Impfen betrifft, können Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen eigene Impfstraßen einrichten, falls es mehr als 300 impfwillige Mitarbeiter gibt. Unternehmen, Organisationen und Interessenvertretungen, die sich noch vorgemerkt haben, können sich weiter anmelden. Das betriebliche Impfen ist auch für Ein-Personen-Unternehmen möglich. Impftermine können für einzelne Mitarbeiter oder in Blöcken von bis zu 50 Mitarbeitern gebucht werden.

Bis 2. Mai haben in der Bundeshauptstadt über 480.000 Personen eine erste Teilimpfung zum Schutz vor SARS-CoV-2 erhalten. Das entspricht fast einem Viertel der Wiener Bevölkerung. Über 171.000 Wienerinnen und Wiener bzw. mehr als neun Prozent sind bereits vollimmunisiert. "Wenn alle angekündigten Impfstofflieferungen halten, können aus jetziger Sicht Ende Juni zwischen 50 und 60 Prozent der Wiener Wohnbevölkerung zumindest die erste Teilimpfung erhalten haben", teilte die Stadt Wien mit. Knapp 885.000 Personen haben sich für eine Covid-19-Schutzimpfung vorgemerkt.

Erfreut zeigt sich man bei der Stadt Wien über die Durchimpfungsraten bei der älteren Bevölkerung. 70 Prozent aller über 90-Jährigen haben sich gegen Covid-19 impfen lassen. Bei den 80- bis 89-Jährigen waren es sogar 88 Prozent, bei den 70- bis 79-Jährigen immerhin 59 Prozent. Das hat bewirkt, dass in den Alters- und Pflegeheimen die Zahl der aktiven Fälle seit Monaten auf einem niederen Stand ist und dort keine dritte Infektionswelle verzeichnet wurde.

(APA)

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