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"Get the fuck out": Philippinischer Minister wettert gegen China

FILE PHOTO: China's Foreign Minister Wang Yi visits Philippines
FILE PHOTO: China's Foreign Minister Wang Yi visits PhilippinesREUTERS
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Nach einem Vorfall zwischen Schiffen beider Küstenwachen setzt der philippinische Außenminister zu einer Twitter-Tirade gegen China an. China solle sich aus der Region im Südchinesischen Meer zurückziehen.

Im Konflikt um Seegebiete zwischen den Philippinen und China verschärft sich der Ton. Peking schickt seit Monaten immer mehr Schiffe in die umstrittene Region im Südchinesischen Meer - sehr zum Ärger der Regierung in Manila. "China, mein Freund, wie kann ich es höflich ausdrücken? Mal überlegen... Oh... GET THE FUCK OUT" (auf Deutsch in etwa: „Verpisst Euch"), schrieb der philippinische Außenminister Teodoro Locsin Jr. am Montag auf Twitter.

Speziell geht es um einen Vorfall in der vergangenen Woche, als Schiffe der chinesischen Küstenwache am Scarborough-Riff die philippinische Küstenwache während einer Übung unter anderem "beschattet und blockiert" haben sollen, wie das Außenministerium des Inselstaates mitteilte. Das Riff liegt etwa 230 Kilometer vor der philippinischen Hauptinsel Luzon.

Die Übungen seien in philippinischen Gewässern durchgeführt worden, die "integraler Bestandteil" des Landes seien. "China hat in diesen Gebieten keine Strafverfolgungsrechte", hieß es. Gegen die "kriegerischen" Aktionen der Chinesen habe Manila formell Protest eingelegt, so das Ministerium.

"Was machst Du mit unserer Freundschaft?", twitterte Locsin unverblümt weiter. "Du. Nicht wir. Wir versuchen es. Aber Du bist wie ein hässlicher Trottel, der seine Aufmerksamkeit einem gut aussehenden Typen aufzwingt, der ein Freund sein will."

Auf das Scarborough-Riff, ein weitestgehend versunkenes Atoll, erheben sowohl China als auch die Philippinen Ansprüche. Es war 2012 Mittelpunkt eines militärischen Zwischenfalls zwischen beiden Ländern, worauf Peking das Riff kurzerhand besetzte. Obwohl ein Gericht 2016 entschieden hatte, dass Chinas historische Rechte auf das Gebiet hinfällig seien, erkennt Peking das Urteil nicht an.

(APA/dpa)

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