In rund der Hälfte der afrikanischen Staaten könnte die Lage eskalieren, warnt die WHO. Die Impfkampagne auf dem Kontinent läuft nur schleppend an.
Matshidiso Moeti ist kein Mensch, der zu Übertreibungen neigt. Die Ärztin aus Botswana, die seit fast sechs Jahren das Afrika-Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation WHO leitet, ist für ihre klaren, analytischen Aussagen bekannt. Seit kurzem aber ist auch sie in ihrem Büro in Brazzaville, Republik Kongo, alarmierter als vielleicht je zuvor seit der Beginn der Corona-Pandemie.
Die katastrophale Entwicklung der Infektionszahlen in Indien und anderen Ländern zeige, dass die Krise auch in Afrika längst nicht vorbei sei. „Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen“, warnte Moeti. „Eine neue Welle an Infektionen ist in vielen (afrikanischen, Anm.) Ländern ein großes Risiko.“ Droht also auf dem Kontinent das nächste Corona-Desaster?