Wie kann man die Serie schwerster Gewalt an Frauen, inklusive neun Tötungsdelikten, stoppen? Gewaltschutzexpertinnen fordern endlich Gehör – und Geld.
Dieses Mal ist der Aufschrei enorm. Seit Monaten sorgt eine Serie schwerer Gewalttaten an Frauen durch (Ex-)Partner für Proteste, „aber es muss immer erst etwas sehr Schlimmes passieren, es braucht offenbar einen mehr oder weniger prominenten Täter, bis gehandelt wird“, kritisiert Maria Rösslhumer, die Geschäftsführerin des Vereins Österreichische Autonome Frauenhäuser (AÖF). Neun Frauen wurden heuer in Österreich bereits getötet, im jüngsten Fall wurde eine 35-Jährige mutmaßlich von ihrem Ex-Partner, der zuvor als „Bierwirt“ bekannt geworden war, erschossen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Österreich hat seit Jahren eine erschreckende Femizid-Rate, 2020 wurden 31 Frauen getötet, ein Höchststand wurde 2018 mit 41 Femiziden verzeichnet. Dabei liegen die Forderungen, wie man der Gewalt entgegenwirken kann, seit Langem auf dem Tisch. Nur, von politischer Seite seien Opfer- und Gewaltschutzeinrichtungen in den vergangenen Jahren kaum einbezogen worden, kritisieren diese. Die türkis-grüne Regierung betont, dass der Kontakt nun regelmäßig gesucht werde. Am Montag lud die Koalition zu einem Sicherheitsgipfel. Doch wie kann man Gewalt akut und präventiv vermeiden?