Unglück

U-Bahn-Brücke in Mexiko-Stadt eingestürzt, zahlreiche Tote

Waggons des Metro-Zugs der Linie 12 sind mehrere Meter in die Tiefe gekracht.
Waggons des Metro-Zugs der Linie 12 sind mehrere Meter in die Tiefe gekracht. APA/AFP/PEDRO PARDO
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Waggons des Metro-Zugs der Linie 12 sind mehrere Meter in die Tiefe gekracht. Mindestens 23 Personen starben, mehr als 70 wurden verletzt.

In Mexiko-Stadt sind beim Einsturz einer U-Bahnbrücke nach Behördenangaben 23 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 70 weitere verletzt worden. Zusammen mit den Trümmern seien auch Waggons eines Metro-Zugs der Linie 12 auf die darunterliegende Straße gestürzt, teilte Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum am Dienstag mit. Ein Auto sei unter den Trümmern begraben. Rettungskräfte suchten nach Überlebenden.

Die Rettungskräfte mussten ihre Arbeiten aber kurz nach dem Unfall wegen der Gefahr unterbrechen, dass noch mehr Teile der Bahn-Überführung und weitere Zugwaggons auf die Straße stürzen könnten, wie die Behörden erklärten.

Unter den Todesopfern seien auch Kinder, sagte Bürgermeisterin Sheinbaum. 49 Verletzte seien zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden. Sieben von ihnen seien in einem "ernsten Zustand", sagte Sheinbaum.

Der Vorfall ereignete sich am Bahnhof Olivos am südöstlichen Rand der Metropole. Am Unglücksort versammelten sich auch viele Passanten. Wegen der instabilen Lage des Zugs mussten die Rettungsarbeiten laut Sheinbaum vorübergehend unterbrochen werden.

Dramatische Videos in sozialen Netzwerken

Ein dramatisches Video des Lokalsenders Milenio TV zeigt, wie die Brücke gegen 22.30 Uhr Ortszeit in der Nähe der Station Olivos im Südosten der mexikanischen Hauptstadt auf einen Strom von Autos stürzte und dabei dichte Staub- und Schuttwolken aufwirbelte. Andere Bilder zeigen mindestens zwei Zugwaggons, die gefährlich von der kollabierten Überführung herab hängen, während Feuerwehrleute und Sanitäter zunächst mit Leitern versuchen, die Waggons zu erreichen.

Ein Kran wurde herangeschafft, um die Waggons zu stabilisieren, damit die Retter ihre Arbeit wieder aufnehmen konnten, wie Sheinbaum erläuterte. Es sehe so aus, dass ein Träger nachgegeben habe, als die U-Bahn über die Brücke gefahren sei. Die genaue Unglücksursache müsse aber noch untersucht werden.

"Was heute mit der Metro passiert ist, ist eine schreckliche Tragödie. Meine Solidarität gilt den Opfern und ihren Familien", twitterte Außenminister Marcelo Ebrard. "Natürlich müssen die Ursachen untersucht und die Verantwortlichkeiten geklärt werden."

Anrainer hatten Berichten zufolge bereits vor Jahren Schäden an Pfeilern entlang der Strecke der U-Bahnlinie 12 angeprangert. Es hatte demnach auch Vorwürfe der Korruption beim Bau der Strecke gegeben. Im Jahr 2014, nicht lange nach der Einweihung der Linie 12, war der Betrieb für Reparaturen monatelang unterbrochen worden.

(APA)

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