Unglück

Schweizer Botschaftsangehörige stirbt nach Hochhaus-Sturz in Teheran

EDA
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Die Erste Sekretärin der diplomatischen Vertretung stürzte aus dem 17. oder 18. Stockwerk in die Tiefe. Die genauen Umstände des Vorfalls sind noch unbekannt.

Im Iran hat sich am Dienstag im diplomatischen Umfeld ein Unglück ereignet, dessen Hintergründe zunächst unklar blieben, aber womöglich folgenschwer sein könnten. Eine Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft stürzte aus einem Hochhaus in Teheran und kam ums Leben, wie zunächst die halbamtlichen Nachrichtenagenturen Isna und Ilna meldeten.

Die Frau fiel nach Angaben der Rettungsdienste aus dem 17. Stock, es wurde aber auch die Zahl 18 genannt. Sie hatte in dem Haus im Nobelbezirk Kamranieh im Norden der Stadt gewohnt und wurde vor dem Gebäude am Boden tot aufgefunden, zitierte die Nachrichtenagentur Fars den Sprecher der iranischen Rettungsdienste, Mojtaba Khaledi.

>>>Der Bezirk Kamranieh in Teheran:

Die Ursache für ihren Sturz war vorerst noch nicht geklärt. Die Botschaft arbeite mit den lokalen Behörden zusammen.

Das Schweizer Außenministerium in Bern bestätigte den Unfalltod einer hochrangigen Mitarbeiterin der Botschaft in der iranischen Hauptstadt. Zur Identität oder zum Unfallhergang äußerte sich das Ministerium nicht. Man sei "bestürzt über den tragischen Todesfall" und spreche der Familie "tiefes Beileid" aus, erklärte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

Leiterin der Vertretung für US-Interessen im Iran

Schweizer Medien zufolge war das Opfer 51 Jahre alt und als Erste Sekretärin der Botschaft und als Stellvertreterin des Botschafters, Markus Leitner, tätig. Und: Laut informierten Quellen arbeitete die Diplomatin just in jener Abteilung, die in der Praxis die diplomatischen Interessen der USA im Iran vertritt, also der Foreign Interests Section.

Die Vereinigten Staaten und der Iran hatten kurz nach der Islamischen Revolution 1979 ihre gegenseitigen Beziehungen abgebrochen. Seither vertritt die Schweiz die diplomatischen und konsularischen Interessen der USA im Iran. In jüngster Vergangenheit waren sie wieder überaus schlecht, es gab und gibt wechselseitige Provokationen, und das ungeachtet der aktuell laufenden Gespräche in Wien über die Fortführung des Internationalen Atomabkommens mit dem Iran, aus dem die USA unter Ex-Präsident Donald Trump ausgestiegen waren.

Zuletzt hatten sich allerdings auch Vorfälle gehäuft, bei denen mutmaßlich israelische Kräfte im Iran Attentate und technische Störaktionen begingen. Es gab auch bisher ungeklärte Angriffe mit Sprengmitteln auf israelische und iranische Schiffe, für die beide Länder jeweils den anderen als Schuldigen benennen.

(APA/Reuters/red.)


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