Landeshauptmann Günther Platter
Tirol

Wie Günther Platter (beinahe) überrumpelt wurde

Eine schon länger geplante Regierungsumbildung in Eigenregie gelang Landeshauptmann Günther Platter nicht, er hat seine Partei aber immer noch ganz gut im Griff. Anders als seine grüne Stellvertreterin, Ingrid Felipe.

Zwei unvermittelte und unabhängig voneinander verkündete Rücktritte, die Landeshauptmann Günther Platter und der Tiroler ÖVP zwar eine Schrecksekunde bescherten, sie aber nicht wirklich überrumpelten. Noch am selben Abend wurden die beiden Nachfolger präsentiert – mit vorbereiteten Aussendungen, die seit Wochen, eigentlich seit Monaten in der Schublade liegen, war doch allen in der Partei klar, dass die Ereignisse des vergangenen Jahres nicht ohne personelle Folgen bleiben können. Dabei geht es nicht nur um die Causa Ischgl.

Interne Zerwürfnisse

Dass Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg nicht die volle Legislaturperiode durchhalten würde, stand schon am Tag nach seinem „ZiB 2“-Auftritt Mitte März 2020 fest, als er mehrfach sagte, rund um die Vorgänge in Ischgl habe es keine Versäumnisse gegeben und die Entscheidungsträger hätten alles richtig gemacht. Anschließend wurden ihm beinahe sämtliche Agenden in der Pandemiebekämpfung entzogen und dem Krisenstab übergeben, etwa an Thomas Pollak, der neuer Gesundheitsdirektor wurde, und Elmar Rizzoli, der die Krisenkommunikation übernahm.

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