Gastkommentar

Auf wen wir hören sollen

Warum wir bei unserer Meinungsbildung so selten auf Fachleute achten statt auf die Zurufe von Unwissenden.

Unlängst hörte ich im Radio einen Bericht über meinungsbildende bzw. meinungsgebende Eliten vergangener Jahrzehnte, Epochen und Gesellschaften und fragte mich, wer oder was das heute noch sei oder sein sollte, denn bedenkt man das oftmals würdelose und am Inhalt weit vorbeigehende Hickhack über maßgebliche, drängende und oder zukunftsgestaltende Themen unserer Gegenwart und Gesellschaft, dann möchte man verzweifeln ob der von keinerlei Kenntnis getrübten Äußerungen der vermeintlich Berufenen einerseits und des blinden Kadavergehorsams der leicht zu beeinflussenden Masse andererseits, wie es uns etliche traurige bis höchst peinliche Beispiele der jüngsten Vergangenheit klar und erschreckend vor Augen geführt haben.

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Während man früher noch von einer Art Bildungselite sprechen oder mit dem deutschen Philosophen Ludwig Marcuse sagen konnte: „Es ist immer die Leistung, die bestimmt, wer zur Elite zählt“, ist es heute gerade das Gegenteil, das zutrifft, denn viel zu selten kennen sich (Gast-)Kommentatoren, Prominente, Talkrundenstammgäste, Influencer usw. wirklich aus, wenn sie sich äußern (um nicht zu sagen: entäußern), sondern sie wollen oftmals zum Selbstzweck des eigenen Marktwertes mitmischen bzw. sich und ihren begrenzten Beitrag in den bereits völlig ungenießbaren Meinungsbrei einmischen, was letztlich zu keiner Lösung des aktuellen Problems, sondern zu noch größerer Verwirrung und gelegentlich auch zu einer galoppierenden Hysterie und Kampfeslust unter den Anhängern der verschiedenen Meinungsangebote führt.

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