Symposium

Pfingstdialog will „Europa eine Seele geben“

Bei der Präsentation des Programms des Pfingstdialogs : Lojze Wieser (Verleger), Herwig Hösele (Koordinator), Barbara Eibinger-Miedl (Wissenschaftslandesrätin), Heinrich Schnuderl (Bischofsvikar).
Bei der Präsentation des Programms des Pfingstdialogs : Lojze Wieser (Verleger), Herwig Hösele (Koordinator), Barbara Eibinger-Miedl (Wissenschaftslandesrätin), Heinrich Schnuderl (Bischofsvikar). (c) Foto Fischer
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Das Symposium „Geist & Gegenwart“ – erstmals online frei zugänglich – diskutiert einen Neustart für Europa.

Als das Thema vor rund einem Jahr festgelegt wurde, ahnte noch niemand, wie viel an zusätzlicher Brisanz es durch die bis heute andauernde Pandemie gewinnen würde. Unter dem Titel „Reset Europe“ diskutieren nun am 20. und 21. Mai beim neunten „Geist & Gegenwart“-Pfingstdialog Politiker, Wissenschaftler und Künstler über einen Neustart und die anstehenden Herausforderungen für Europa.

Bischofsvikar Heinrich Schnuderl erinnerte bei der Präsentation des Programms am Mittwoch jedenfalls an die 1992 vom damaligen EU-Präsidenten, Jacques Delors, formulierte Notwendigkeit, „Europa eine Seele zu geben“. Es gehe nicht um ein Comeback, sondern um eine Neugestaltung, sagte auch Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP). Es sei an der Zeit, eine Neuvermessung Europas vorzunehmen.

Kreative Kraft entfalten

Dafür will man im steirischen Schloss Seggau einen Beitrag leisten – und „Fragen stellen, die so noch nicht gestellt wurden“, wie Verleger Lojze Wieser und Herwig Hösele, Mitglied des Programmbeirats, ankündigten. 37 Referentinnen und Referenten sollen diese vor Ort diskutieren. Erwartet werden etwa EU-Kommissar Johannes Hahn oder Europaministerin Karoline Edtstadler (beide ÖVP) sowie der Innsbrucker Diözesanbischof, Hermann Glettler. Die Schweizer Philosophin Katja Gentinetta reist ebenso an wie Bundestheater-Chef Christian Kirchner oder Wirtschaftsforscherin Monika Köppl-Turyna. Auch Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer und Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung, sind unter den Diskutanten.

Zur Debatte steht, auf welchen ethischen, politischen und wirtschaftlichen Grundlagen die Zukunft Europas aufbauen soll. Man wisse um die Notwendigkeit, dass Europa eine neue Position finden müsse, so Hösele. Europa dürfe nicht zum Museum der Welt verkommen, sondern müsse seine kreative Kraft entfalten.

Forschung zu Folgen der Pandemie

Vor Ort präsentiert werden zudem zehn Forschungsprojekte, in denen Folgen der Coronakrise wie der Stresslevel in der Bevölkerung oder Auswirkungen auf allein Lebende untersucht wurden. Die bisher vorliegenden Ergebnisse Projekte werden am Vormittag des 20. Mai in Webinaren erörtert, ebenso wie die Frage, welche Begleitforschung die Corona-Krise sonst noch braucht.

Wegen der Pandemie wurde der von der „Presse“ als Medienpartnerin begleitete Pfingstdialog heuer selbst ein Stück weit neu gestaltet, er findet erstmals hybrid statt: Wer will, kann mittels Livestream (www.pfingstdialog-steiermark.at) kostenfrei dabei sein.

Einen Vorgeschmack auf das Generalthema bietet das ebenfalls präsentierte Buch „Reset Europe. Impulse zur Zukunft Europas“ (Wieser-Verlag, 340 Seiten, 21 Euro), für das etwa die Schriftstellerin Barbara Frischmuth oder der neue Präsident des Europäischen Forums Alpbach, Andreas Treichl, Beiträge lieferten.

Als Prolog zum Pfingstdialog wird außerdem bereits am Montag, 10. Mai (18 Uhr), der deutsche Politikwissenschafter Herfried Münkler im Livestream über "Zukunftsbilder zu Identität, Zusammenhalt und Integration in Europa" sprechen. 

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