2. Halbfinale

Champions League: Chelsea besiegelt das englische Finale

Timo Werner staubt zum 1:0 ab
Timo Werner staubt zum 1:0 abREUTERS
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Chelsea gewann das Hablfinal-Rückspiel gegen Real Madrid mit 2:0 und zog zum dritten Mal ins Endspiel ein. Dort wartet mit Manchester City der designierte Meister der Premier League.

London/Wien. Die Hoffnung im Halbfinal-Rückspiel der Champions League hatte Real Madrid vor allem der schleißigen Chancenverwertung Chelseas im Hinspiel (1:1) zu verdanken. Die damals eklatanten Defensivschwächen sollte an der Stamford Bridge Sergio Ramos beheben – für den Real-Kapitän war es das erste Spiel seit Mitte März. Das zeigte einerseits die Verzweiflung der Spanier, andererseits die Bedeutung des kompromisslosen Abwehrrecken für seine Mannschaft: Mit Ramos liegt die Siegquote in der Champions League bei 71 Prozent (ohne ihn bei 30), zudem setzt es im Schnitt 0,7 Gegentore weniger.

Reals Organisation wirkte anfangs stabiler, allerdings nur, weil Chelsea den Gästen zumeist den Ball überließ. Vornehmlich jedoch in den harmlosen Zonen. Zweimal trat Real-Stürmer Karim Benzema gefährlich in Erscheinung, einen Distanzschuss (26.) entschärfte Edouard Mendy ebenso wie einen Kopfball (36.).

Reals Spiel mit dem Feuer wird bestraft

Bei Chelsea war im Vergleich zum Hinspiel Kai Havertz, am Wochenende Doppeltorschütze gegen Fulham, in die Startelf gerückt und bei den schnellen Gegenstößen ein Trumpf. Denn die Spanier offenbarten auch mit Ramos nach Ballverlusten gravierende Lücken, hatten Glück, dass sie nicht öfter bestraft wurden. Als Havertz den Ball an die Latte lupfte, staubte sein deutscher Landsmann Timo Werner zum 1:0 ab, die Real-Verteidiger sahen zu (28.). Ausgerechnet Werner also traf, der noch nach seiner Leipzig-Form sucht und erst vor einer Woche wegen einer stümperhaft vergebenen Chance Spott und Hohn geerntet hatte.

Havertz (49./Latte), Mason Mount (53.) und N'Golo Kanté (66.) vergaben Topchancen, ehe Mount doch noch zum 2:0-Endstand traf (85.). Chelsea bejubelte den Aufstieg. Für Ramos hingegen könnte sein 129. auch das letzte Champions-League-Spiel für Real gewesen sein. Der Vertrag des 35-Jährigen läuft aus, als sein Nachfolger gilt David Alaba.

Chelsea spielt damit am 29. Mai in Istanbul erstmals seit dem bislang einzigen Sieg 2012 wieder um den Henkelpokal – im dritten rein englischen Finale nach 2008 (Man United besiegte Chelsea) und 2019 (Liverpool bezwang Tottenham). Denn zuvor war Manchester City gegen Paris St. Germain (gesamt 4:1) erstmals ins Endspiel eingezogen. „Die Champions League ist ein besonderer Wettbewerb. Es ist etwas ganz Spezielles für uns“, bekräftigte Trainer Pep Guardiola. Einen Vorgeschmack gibt es am Samstag (18.30 Uhr, live Sky) in der Premier League: Gegen Chelsea können die Citizens den Meistertitel fixieren.

(swi)

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