Architektur

Wotruba-Kirche, Kultort des Übergangs

Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Georgenberg in Wien-Mauer, Ansicht von Osten
Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Georgenberg in Wien-Mauer, Ansicht von Osten (c) Belvedere Wien, Foto: Johannes Stoll
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Erstmals ist eine ganze Ausstellung Fritz Wotrubas spektakulärer Kirche in Wien-Mauer gewidmet. Und dann ist sie so enttäuschend klein. Im Keller des Belvedere 21.

Es ist einer der ungewöhnlichsten Orte, denen man sich in Wien nähern kann. Die Anreise ist für die meisten lang. Man muss an Wiens Ränder kommen, nach Mauer. Einen Hügel erklimmen, dessen Gipfel nicht einsichtig ist. Und dann erst Mut fassen, in dieses Heiligtum, eher Festung als Kirche, einzudringen.

Die „Wotruba-Kirche“ am Georgenberg ist ein spezieller Kulminationspunkt der österreichischen Nachkriegsgeschichte, mit diesem Bau habe sie im Politischen wie Künstlerischen geendet, wie Kuratorin Gabriele Stöger-Spevak betont: Zum letzten Mal, so die im Belvedere für den Wotruba-Nachlass zuständige Expertin, treffe man rund um die Entstehung der Kirche auf einen „politischen Konsens“, wie die historischen Fotos zeigen: Bei der Weihe der Kirche 1976 saßen in der ersten Reihe traut Personen zusammen wie Erzbischof Jachym, eine Karmelitin, der NS-Profiteur und Galerist Friedrich Welz, Bruno Kreisky, Wotruba-Witwe Lucy, Gewerkschaftsbund-Präsident Benya, VP-Obmann Busek und mit Manfred und Maria Mautner Markhof Vertreter des bürgerlich-jüdischen Kunstmäzenats.

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