Weder noch

Zwischen den Geschlechtern: Non-binäres Model auf "Elle"-Cover

Elle
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Olly Eley fühlt sich weder als Mann, noch als Frau. Im Modemagazin "Elle" erklärt das Model, wie es ist, zwischen den Geschlechtern zu stehen.

Das britisch-australische Model Olly Eley ist die erste non-binäre Person auf der Titelseite der britischen "Elle". "Ich habe mich nie weiblich gefühlt, aber ich habe mich auch nicht männlich gefühlt. Wenn es eine dünne Linie gäbe, die die beiden Geschlechter verbindet, wäre ich ein Punkt, der irgendwo dazwischen schwebt, aber nicht an die Linie gebunden ist", erklärt es dem Modemagazin.

In der Pubertät wurden die Differenzen zwischen den anderen Teenagern und dem Model noch größer: "Ich passte immer nur zu den Jungs - aber selbst dann fühlte es sich nicht richtig an. Ich passte nirgendwo hin. Ich fühlte mich wie ein außerirdisches Wesen, als wäre ich am falschen Ort, am falschen Körper. Ich arbeitete mit einer völlig anderen Frequenz als alle anderen um mich herum", erinnert es sich.

Die Gefühle veränderten sich auch nicht, als das Model eine Beziehung zu einer Frau einging. "Mir wurde klar, dass ich kein schwules Mädchen war, als mir klar wurde, dass ich kein Mädchen war."

Kein Körper fühlt sich perfekt an

Erst mit dem Umzug nach Sydney änderte sich einiges: "Bevor ich nach Sydney zog, hatte ich weder die Sprache noch die Vorbilder, um zu verstehen, wie ich mich fühlte. Ich hatte nie wirklich die Möglichkeit zu bedenken, dass 'Geschlecht' etwas sein könnte, das ich kontrollieren könnte, wenn ich wollte."

Es gebe verschiedene Operationen, derer sich Transpersonen unterziehen würden, erklärt das Model. Es selbst habe sich für eine Brustreduktion entschieden, um die Möglichkeit zu haben, die Brust abzubinden. Aber das Model weiß auch: „Für mich fühle ich mich von jedem Geschlecht so getrennt, dass sich kein Körper jemals perfekt fühlen wird."

Graubereich schwer zu verstehen

Für die Gesellschaft sei es schwer, non-binäre Menschen zu verstehen, da es sie verwirren würde. Das Model werde oft dazu gedrängt, sich zwischen männlich und weiblich zu entscheiden. Da hätten es Transfrauen und Transmänner teilweise leichter, da sie von der Gesellschaft als Frau oder Mann wahrgenommen werden könnten. Wenn beides nicht zutreffe, sei es schwer zu verstehen, dass ein Graubereich existiere.

Deshalb hat es sich Eley zur Aufgabe gemacht, aufzuklären und auch ein Vorbild für junge non-binäre Menschen zu sein. Damit diese Personen eine leichtere Kindheit haben als es selbst.


>>> www.elle.com

(chrile )

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