London entsandte die Kriegsmarine, nachdem französische Fischer gegen Entzug ihrer Rechte durch den britischen EU-Austritt protestiert hatten.
Die Folgen des Brexit werfen weiter dunkle Schatten über die britisch-französischen Beziehungen. Empört über Änderungen ihrer jahrhundertealten Fangrechte vor der Kanalinsel Jersey blockierten gestern, Donnerstag, rund 50 französische Fischerboote den Hafen von Saint Helier. Sie kamen im Morgengrauen mit Fackeln und Leuchtsignalen. „Es war wie eine Invasion“, berichtete der Fischer Josh Dearing.
Zur kriegerischen Grundstimmung hatte am Vorabend der britische Premierminister, Boris Johnson, erheblich beigetragen, indem er zwei Schiffe der Royal Navy nach Jersey „zur Patrouille“ beorderte. Die HMS Severn wurde zuletzt gegen russische Schiffe in britischen Hoheitsgewässern eingesetzt, die HMS Tamar ist mit modernster Überwachungs- und Waffentechnologie ausgerüstet. Johnson begleitete die Entsendung der Schiffe – am Vorabend von landesweiten Regional- und Lokalwahlen – mit dem patriotischen Versprechen „felsenfester Unterstützung“ für die Kanalinsel.