Interview

Intendant Roland Geyer: „Es geht um Sterben und Nichtsterben“

Sabine Hauswirth/Theater an der Wien
  • Drucken

Warum der Intendant des Theaters an der Wien für sein letztes Programm das Motto „Schwarze Nachthelle“ wählte, Tosca bald frieren muss und Geierwally vielleicht doch nicht stirbt.

Wie geht es dem Theater an der Wien in der Pandemie? Rechnen Sie mit Long-Covid für das Haus?

Roland Geyer: Wir konnten aus dieser Saison bis auf Donizettis „Belisario“ alle Produktionen verwirklichen, mindestens vor TV-Kameras, für Streamings und DVD. Und wir konnten unseren Künstlern wenigstens 50 Prozent der erwarteten Gagen zahlen, durch die Übertragungen und Weiterverwertung durch die Firma Unitel. Als Intendant fand ich es dennoch tragisch. Im Jänner habe ich vorgeschlagen, unser Theater solle seinen strukturellen Vorteil als Stagione-Haus mit separaten Ensembles in eigenen Test-Bubbles nützen. „Thaïs“ mit einem vorher und fünf Tage nachher getesteten Publikum mit Abstand und Masken hätte als Pilotversuch das wissenschaftlich berechnete Ergebnis belegen können, dass das Risiko unter diesen Bedingungen praktisch gleich null ist. Dass das als zu unsicher angesehen wurde, als Zeichen in die falsche Richtung, hat mich Substanz gekostet. Und dass ich bei diesen Bemühungen einer von wenigen war.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.