Kriminalist Werner Schlojer über Männerbilder als Problem, Prävention als gesellschaftliche Mammutaufgabe und Umbrüche in der Exekutive.
Die Presse: Die jüngste Serie an Tötungsdelikte an Frauen ist nicht die erste Häufung dieser Art. Ist das Zufall? Nachahmung? Spielen größere gesellschaftliche Zusammenhänge eine Rolle?
Werner Schlojer: Es wird eine Kombination vieler Faktoren sein. Nachahmung schließe ich eher aus, ich denke es geht in Richtung Zufall. Krisensituationen können eine Rolle spielen, dass Situationen leichter eskalieren.
Es heißt, der Frauenmord habe sich verändert. Den Sexualmord durch den Unbekannten gibt es kaum noch, dafür den oft geplanten Intimpartnermord.