Albertina Modern

Schröder im „Wonderland“: Ein bisschen brav

Fiona Raes „Wonderland“ (2004) gab der Schau den Titel, der kein Konzept sein soll.
Fiona Raes „Wonderland“ (2004) gab der Schau den Titel, der kein Konzept sein soll.Bildrecht '21/Buchmann Gal.
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Die neue Dauerausstellung versammelt vor allem große Malerei aus Österreich, Deutschland, den USA. Alles soll hier möglich sein, dafür ist es recht erwartbar

Sie muss wohl eine der „Ausnahmen“ sein, die Georg Baselitz gnädig gelten ließ. Sonst können Frauen nicht so gut malen wie Männer. Behauptete er. Lang her, unvergessen. Jetzt macht Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder die Probe aufs Exempel und spannt frühe Baselitz-Bilder mit dem Werk Maria Lassnigs zusammen. „Auf Augenhöhe“, wie er meint. Darüber kann Lassnig hinwegsehen. Wie viel überzeugender, einflussreicher ist ihr Konzept der Körpergefühl-Malerei, ihr schonungsloser Blick auf sich selbst, ihre Entwicklung. Als das immer gleiche Umdrehen des Motivs bei Baselitz.

Verkehrt und verkehrt macht nun einmal nicht gerade. Allemal schafft es ein „Wonderland“. So heißt die neue Sammlungs-Präsentation der Albertina Modern. Ein selten verlockender Titel. Vieles könnte man da hineinsehnen dieser Tage, von verrückten Teepartys und Cricket-Spielen abgesehen: immersive Rauminstallationen, Virtual-Reality-Erlebnisse oder unkonventionelle Paare wie Baselitz und Lassnig, die hier wenigstens als „Ausstellung in der Ausstellung“ stattfinden. Der Titel ist am Ende weniger Konzept als Allgemeinplatz, verleiht diesem Querschnitt durch die von Privaten wie Essl, Haselsteiner, Batliner sowie großen Künstler-Schenkungen bestimmte Gegenwartskunst-Sammlung vor allem eins: mehr Glamour als das Wort Dauerpräsentation.

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