Wiener Atomdeal

USA signalisieren Zuversicht vor vierter Gesprächsrunde

Der iranische Außenminister,  Mohammad Javad Zarif
Der iranische Außenminister, Mohammad Javad ZarifReuters
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Eine Einigung vor der Wahl im Iran sei noch möglich, hieß es aus dem US-Außenministerium.

Wien. Am Freitag begann in Wien die nächste Runde für eine Wiederbelebung des 2015 geschlossenen Atomabkommens mit dem Iran. Aus dem US-Außenministerium kamen zum Auftakt der vierten Gesprächsrunde gemischte Signale. Aber es gab Aufmunterung für die Unterhändler: „Es bestehen zwar noch große Differenzen zwischen Washington und Teheran. Innerhalb von Wochen könnte jedoch eine Einigung für eine Rückkehr in den Nuklearpakt erzielt werden, sollte sich die Führung in Teheran dazu entschließen“, lautet die Einschätzung des hochrangigen US-Diplomaten.

Einen Deal noch vor der Präsidentenwahl im Iran am 18. Juni hält er für möglich. Doch es müsse jetzt einen zügigen Fortschritt geben. An einer raschen Umsetzung der Vereinbarung werde es jedenfalls nicht scheitern, so die Analyse aus dem State Department. Die Gespräche über die Freilassung von US-Gefangenen im Iran würden separat geführt, beteuerte der Diplomat.

Zuletzt kam Mohammad Javad Zarif, der iranische Außenminister und einer der Verfechter des Atomdeals, intern unter Beschuss. In einem geleakten, mehrstündigen Gespräch hatte er sich kritisch über die Macht der Revolutionsgarden geäußert, wofür er sich öffentlich entschuldigte – oder besser wohl: entschuldigen musste.

Wer macht den ersten Zug?

An dem Patt hat sich zumindest offiziell nichts geändert: Der Iran besteht als ersten Zug auf die Aufhebung der Sanktionen durch die USA, während Washington die Gegenseite in Teheran zuerst auf die Einhaltung der Verpflichtungen drängt – und zuvorderst auf die Reduktion des Programms zur Urananreicherung. Inzwischen haben Irans Wissenschaftler die Anreicherung auf 60 Prozent erhöht.

Bei den Gesprächen spielen die Europäer – Briten, Franzosen, Deutsche und EU-Vertreter – die Unterhändler zwischen den USA und dem Iran, die einen Direktkontakt ablehnen. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2021)

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