Gegengift

Wer ist dran: Stalin, die Herren Karl oder der greise Kaiser?

Bilderstürmerei war in steinalten Zeiten oft ein eher familiäres Hobby von Pharaonen. Heute genügt manchmal ein Tweet zur Ächtung.

Verlässlich beginnt jeden Mai in den konspirativen Räumen des Gegengifts eine Hochzeit der Ikonoklasten und ihrer Sondereinheit, der Denkmalstürzer. Vielleicht sind es die Hormone, aber selten herrscht bei uns solch aufgeregte Einigkeit unter Anarcho-Syndikalisten, Neoliberalen, Alt- und Neubürgerlichen, Alt- und Neusozialisten, Altfundis und Neurealos: Die Stadt müsse sich von reaktionären Bildern oder gefährlichen Statuen trennen. Total strittig ist allerdings immer wieder, welches Denkmal in dieser Saison gerade dran sei.

Derzeit ist vor allem unser treuer Meidlinger dankbar dafür, dass sich eine Kollegin aus der Leopoldstadt vehement für den Erhalt der Stalin-Gedenktafel in seinem Bezirk eingesetzt hat. Der Sowjet-Herrscher war neben zwei in diversen Lagern unterschiedlich bewerteten Herren Karl (Lueger und Renner) in die engere Auswahl der Auslöschung gekommen.

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