Präsidentenwahl

Irans Revolutionsgarde vor dem Durchbruch

Für Hassan Rohani, den iranischen Präsidenten, haben die letzten Wochen seiner Amtszeit begonnen – und der Kampf um sein Erbe.
Für Hassan Rohani, den iranischen Präsidenten, haben die letzten Wochen seiner Amtszeit begonnen – und der Kampf um sein Erbe. Reuters
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In der Islamischen Republik beginnt die Kandidatenauswahl. Ayatollah Ali Khamenei will sein Haus bestellen.

Istanbul/Teheran. Im Iran schicken sich die Hardliner an, alle Schaltstellen im Staat zu erobern. Die Verfechter eines anti-westlichen Kurses hatten schon bei der Parlamentswahl im Vorjahr abgeräumt – jetzt sind sie auch Favoriten für die Präsidentenwahl am 18. Juni. Am Dienstag beginnt die Anmeldefrist für Präsidentschaftsbewerber. Eine Schlüsselrolle dabei spielt Revolutionsführer Ali Khamenei, der unliebsame Kandidaten von der Wahl ausschließen lassen kann. Fragen und Antworten zur Wahl.

1. Warum ist diese Präsidentschaftswahl so bedeutend?

Präsident Hassan Rohani, der zum Reformlager zählt und nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf, hinterlässt ein krisengeschütteltes Land mit einer demoralisierten Wählerschaft. Er hatte den Iranern nach Abschluss des Atomabkommens von 2015 mehr Wohlstand versprochen, doch stattdessen belegten die USA das Land mit neuen Sanktionen. Die Konjunktur brach ein, Millionen verarmten. Korruption und Misswirtschaft sowie die Pandemie haben die Probleme noch verschärft. Zur Jahreswende 2017/2018 und im Jahr 2019 schlug das Regime landesweite Proteste der Bevölkerung brutal nieder. Viele Iraner halten die Islamische Republik für gescheitert.

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