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Selbstgebasteltes zum Muttertag - und aus dem Finanzministerium

Die Krise scheint im Finazministerium gar nicht so schlimm zu sein.
Die Krise scheint im Finazministerium gar nicht so schlimm zu sein.(c) imago images / Panthermedia (Antonio Guillem)
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Schön, dass es mitten in der Pandemie und bei mehrfach überzogenem Budgetdefizit im Finanzministerium immerhin noch genug Kapazitäten gibt, um kartonweise E-Mails auszudrucken.

Einen guten Test dafür, ob man eher geneigt ist, das Kaffeehäferl halb voll oder halb leer zu sehen, bietet der Muttertag: Ein Muttertag ohne geöffnete Gasthäuser und Restaurants, was soll das denn sein, werden Mitglieder der zweiten Gruppe sagen. Aber immerhin haben die Blumengeschäfte offen, wird Gruppe eins antworten. Und überhaupt darf man sich endlich wieder familienweise treffen, also sogar dreiviertelvoll der Milchkaffee. Das wäre immerhin geklärt!

Was zum Muttertag immer geht, ist etwas Selbstgebasteltes. Darüber freuen sich Eltern ja am allermeisten. Viel selbst gebastelt wird offenbar auch im Finanzministerium. Da werden eingangsfachweise E-Mails ausgedruckt (ein ausgedrucktes E-Mail ist übrigens ein lupenreines Oxymoron), anschließend in Stößen in leere Kopierpapier-Kartons gepackt und dann mit dem Kastenwagen vor dem Parlament abgeladen. Man kennt ja diese Zustellversuche nach Online-Bestellungen, wo zur Unzeit große Warenmengen mit dem Hinweis „nur bis zur Gehsteigkante“ (schmeck's) einfach auf die Straße gestellt werden. Klingt nicht unbedingt nach der Vorgangsweise einer fest verankerten staatlichen Institution. Aber schön, dass es mitten in der Pandemie und bei mehrfach überzogenem Budgetdefizit im Finanzministerium immerhin noch genug Kapazitäten gibt, um kartonweise E-Mails auszudrucken. Die Krise scheint dort gar nicht so schlimm zu sein.

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