Glosse

Auf den Hund gekommen

Ist das noch Spaß? Dogecoin, eine digitale Münze mit einem Hund, ist eine Parodie auf die Kryptowährung Bitcoin.

Im Juli 2020 musste man für einen Dogecoin nicht einmal einen Viertel-Cent hinlegen. Am Samstag waren es 70 Dollar-Cent. Und die Marktkapitalisierung aller Dogecoins betrug über 90 Milliarden Dollar. Das ist mehr als die aller Aktien an der Wiener Börse zusammen.

Befeuert wurde der Hype auch von Tesla-Chef Elon Musk, der Tweets wie „Doge to the Moon“ absetzte oder sich selbst als „Dogefather“ bezeichnete. Dass sich der Dogecoin-Preis binnen einer Woche erneut verdoppelt hat, dürfte aber selbst Musk gewundert haben. Vor seinem Auftritt in der Sendung „Saturday Night Live“ riet er, nicht das ganze Geld in Kryptowährungen zu stecken. Dass Dogecoin (für das es im Gegensatz zu Bitcoin keine Mengenbegrenzung gibt) zu einem ernst zu nehmenden Zahlungsmittel wird, schließt er indes nicht aus.

Doch selbst wenn er recht hat, ist zu befürchten, dass einige Dogecoin-Anleger keine Ahnung haben, was Bitcoin von Dogecoin unterscheidet. Außer, dass Letzteres gerade stärker steigt. Hoffentlich macht es wenigstens auch Spaß.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.05.2021)

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