„Aus Konflikten entsteht nun einmal mehr als aus verordneter Harmonie“, sagt Erwin Steinhauer.
Interview

Erwin Steinhauer: „Wir Künstler sind die ärmsten Schweine“

Sein Vater hat sich nichts mehr gewünscht, als dass sein Sohn Beamter wird. Doch Erwin Steinhauer wollte nur eines: auf der Bühne stehen. Wie es gelingen kann, ohne Schauspielausbildung am Burgtheater zu bestehen, und warum er in den vergangenen Monaten seine Familie „gequält“ hat, erzählt er der „Presse am Sonntag“.

Wie hat es Sie eigentlich nach Sievering verschlagen?

Erwin Steinhauer: Ich bin im 19. Bezirk, in der Peter-Jordan-Straße geboren, im Lichtental aufgewachsen und als meine erste – und einzige – Ehe in die Brüche ging, wollte ich zurück in den 19. nach Sievering. Ich weiß nicht warum. Vielleicht wegen eines besonderen Erlebnisses: Ich hatte erst ganz kurz den Führerschein und nachdem ich noch kein eigenes Auto hatte, hatte ich meinen Vater gefragt, ob er mir seines borgen könnte. Das war ein großer Austin 1800, ein schwerer Wagen, den man nicht in der Kurve bremsen durfte, weil man ihn dann nicht mehr lenken konnte. Er hat ja gesagt, und so war ich mit einer Bekannten feucht fröhlich da oben beim Heurigen. Bei der Rückfahrt war ich dann leider in einer Kurve zu schnell, habe einen Leitungsmast mitgenommen – und in ganz Sievering ging das Licht aus. Nachdem die Polizei den Unfall aufgenommen hat, habe ich die Dame noch zu Fuß in den zweiten Bezirk vor ihre Haustür begleitet und ihr am Weg meine ersten Eigenkompositionen vorgesungen. Danach habe ich nie wieder etwas von ihr gehört.

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