Song zum Sonntag

Ungemütlich in Dublin

Kevin Smith vulgo Kojaque
Kevin Smith vulgo Kojaquebeigestellt
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Aus Cabra, einer tristen Vorstadt im Norden Dublins, kommt der Rapper und Filmemacher Kevin Smith vulgo Kojaque. Im Juni erscheint sein Album „Town's Dead“.

Kojaque: „Town's Dead“. Man weiß es von den Sleaford Mods, The Streets u. v. a.: Englische Dialekte, besonders aus nördlichen Regionen der Inseln, eignen sich gut zum rhythmischen Dagegenreden, ob man es nun Rappen oder Ranten nennen will. Hier führt uns ein junger Ire durch Dublin abseits der Temple-Bar-Touristenfallen: Eine Stadt, in der die rasante Gentrifizierung auch bedeutet, dass sich viele die Wohnung nicht mehr leisten können. „You could be the big shot, 'round campus, help gentrify the flats to the Hamptons“, reimt Kojaque sarkastisch: „My town's not dead, it's just dormant.“ Dazu fleht und brüllt ein Saxofon, während sich der Rhythmus wieder ins Fiebrige steigert und der Pub-Alltag zuschlägt: „Made a bit of money, not enough to live from it, just enough that all my buddies think I'm gonna get the next drink.“ Nicht alles versteht man, manches kann man erraten, z. B. was „Imma ditch this kip“ heißt. Klingt nach Lokalverbot.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.05.2021)

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