Die Krise wird die Hotellerie in zwei Gruppen teilen. Die einen werden sich noch stärker dem Online-Preiskampf unterwerfen müssen, die anderen werden exklusiver und teurer. „Die Mitte wird unter die Räder kommen“, meinen Hoteliers. Ist der Trend im heimischen Tourismus nichts anderes als ein Spiegelbild der Gesellschaft?
Im Hintergrund wird gekichert. Die Aufbruchstimmung ist sogar durchs Telefon vernehmbar. Im Landhotel „Die Forelle“ am Kärntner Weißensee fiebert man dem 19. Mai entgegen. Es wird poliert und geputzt. Auch Hotelier Hannes Müller versprüht Optimismus. „Die meisten Zimmer waren bereits reserviert, bevor das Eröffnungsdatum feststand“, erzählt er. Sein kleines Hotel mit 25 Zimmern sei bis September ziemlich gut gebucht. Viele Stammgäste, viele Österreicher. Zu ihm komme man wegen der hervorragenden Küche und der familiären Atmosphäre. Der Sommer werde, wenn alles glatt läuft, genauso gut wie im Vorjahr. „Letztes Jahr waren wir am Ende ohne Lücke ausgebucht“, erzählt Müller.
Ob er aufgrund der Pandemie flexibler bei Preis oder Stornobedingungen sei? Bei dieser Frage hört sich beim Hotelier der entspannte Plauderton auf. Bei ihm werde nichts online gebucht. „Und wir haben die Stornogebühren bewusst nicht angepasst.“ Es gebe schließlich eine Reisestornoversicherung. Jedes „depperte Handy“ sei versichert, dann werde das auch für den Urlaub möglich sein, sagt Müller.