Die Freibadsaison soll bald beginnen. Auch heuer wird Abstand im Wasser notwendig sein: Im Naturwasser mehr als im Chlorwasser.
Die Freibadsaison naht, am 19. Mai dürfen die Bäder (theoretisch) öffnen. Am Montag wird jedenfalls schon der erste Hitzetag im Jahr erwartet. Wie die Saison heuer aussehen wird, ist allerdings noch nicht beschlossen. Das liegt weniger am Wetter als an den Regeln, die pandemiebedingt noch nicht feststehen. Das Expertengremium „Bäderhygiene und Bädertechnik“ berät den Gesundheitsminister (unabhängig von der Pandemie). Dieser wird in den kommenden Tagen entscheiden. Dann wird feststehen, wie viele Menschen ins Bad dürfen, wie viele Besucher in ein Becken. Wobei sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel ändern dürfte.
Zumindest was die Zahl der Besucher im Becken betrifft. Das Expertengremium hat im vergangenen Juli 2020 eine Empfehlung ausgesprochen, die sich „auch heuer nicht viel ändern dürften“, sagt Regina Sommer. Sie ist Hygienikerin an der Med-Uni Wien, leitet dort die Abteilung Wasserhygiene am Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie – und ist im Expertengremium vertreten. Denn auch mit den Mutanten hat sich an den Rahmenbedingungen nicht viel geändert.
Chlor tötet ab. Einfach formuliert können Sars-CoV-2-Viren auch im Bad über das Nasen-Rachen-Sekret übertragen werden. Entweder indem Tröpfchen oder Aerosole beim zu nahen Plaudern eingeatmet werden oder indem ein Infizierter Wasser beim Schwimmen in den Mund bekommt und dann wieder ausspuckt. Dann wird es allerdings etwas komplizierter: In Laborversuchen wurde gezeigt, dass Coronaviren im chlorfreien Wasser bis zu zwei Tage überleben können, praktisch ist eine Übertragung im Wasser trotzdem unwahrscheinlich, weil die Viren sehr empfindlich sind. Durch das Wasser wird die Virenlast verdünnt. Chlor, wenn es so angewendet wird, wie in der Bäderhygieneverordnung vorgeschrieben, zerstört die Viren außerdem innerhalb von 30 Sekunden, sagt Sommer. Nur damit man wirklich sicher sein kann, müsse man trotzdem Abstand halten.
