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Warren Buffett hat das Investieren doch nicht verlernt

Hat Warren Buffett das Investieren verlernt?
Hat Warren Buffett das Investieren verlernt?(c) imago images/Xinhua (imago stock&people via www.imago-images.de)
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Buffett hat gelernt, dass man eine Strategie nicht über den Haufen zu schmeißen braucht, nur weil ein paar Jahre lang andere erfolgreicher sind.

Hat Warren Buffett das Investieren verlernt? Ist der Starinvestor mit 90 Jahren einfach zu alt? Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway hat jahrzehntelang den US-Aktienindex S&P 500 übertroffen. Zuletzt tat sie das nicht mehr. Bereits 2019 hinkte das Unternehmen mit seiner Kursentwicklung hinterher (Dividenden zahlt es ohnedies keine). Während der breite US-Aktienindex S&P 500 um 29 Prozent zulegte, waren es bei Berkshire nur elf Prozent.

Im von der Coronakrise geprägten Jahr 2020 wurde es nicht besser: Der S&P stieg um 16 Prozent, Berkshire um zwei Prozent. Das Unternehmen ist an nicht-börsenotierten Firmen beteiligt, hält aber auch Aktien an Apple, Bank of America, Coca-Cola und zahlreichen anderen Börsenkonzernen. Meist ist Berkshire sehr langfristig investiert. Wer nicht bereit sei, eine Aktie zehn Jahre lang zu halten, sollte sie auch keine zehn Minuten haben, soll Buffett einmal gesagt haben. Auch das schien nicht mehr zur schnelllebigen Gegenwart zu passen.



In den Medien hagelte es Tipps für den Investmentguru, wie er es besser machen könnte: So wurde kritisiert, dass Berkshire Hathaway auf Cash in dreistelliger Milliardenhöhe saß (und noch sitzt), weil Buffett und seine Mitstreiter kaum überzeugende Investmentziele fanden. Dabei hätte Buffett doch nur während des Krisentiefs im März des Vorjahres zugreifen müssen, wie heute jeder weiß. Und warum hat er nicht frühzeitig auf Technologieaktien gesetzt? Und jetzt, da er endlich Apple-Aktien hält, warum hat er einen so großen Anteil davon? Und warum hat er sich während der Coronakrise ausgerechnet von Fluglinien getrennt, deren Aktien nun Nachholbedarf haben?

Inzwischen sind die kritischen Stimmen wieder leiser geworden. Berkshire hatte im ersten Quartal den Betriebsgewinn um 20 Prozent auf sieben Milliarden Dollar gesteigert, wie die Holding kürzlich bekannt gab. Der Aktie geht es auch wieder gut. Seit Jahresbeginn ist sie um 25 Prozent gestiegen, der S&P schaffte nur ein Plus von zwölf Prozent. Neu investiert hat Berkshire vor allem in eigene Aktien. Interessante Übernahmeziele schlüpften hingegen lieber unter Börsenhüllen (SPACs) zu Preisen, bei denen Berkshire nicht mithalten wollte.

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