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Wenn ein kleinerer Staat Putin die Gelbe Karte zeigt

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Tschechien – Russland. Moskau schlägt derzeit im In- und Ausland wild um sich. Zu spüren bekommt das auch die Regierung in Prag.

Für Tschechiens früheren Ministerpräsidenten Bohuslav Sobotka war es schlicht „die größte russische Attacke auf tschechischem Boden seit dem Einmarsch 1968“. Er bezog sich auf zwei Explosionen in einem Munitionsdepot in der kleinen südmährischen Ortschaft Vrbětice an der Grenze zur Slowakei im Oktober und Dezember 2014. Zwei Mitarbeiter des dortigen staatlichen Militärtechnischen Instituts starben dabei, umliegende Ansiedlungen mussten evakuiert werden.

Nach den vom tschechischen Sicherheits- und Informationsdienst (BIS) zusammengetragenen Erkenntnissen waren die Explosionen kein Unfall, sondern die Spuren führen eindeutig nach Moskau – zur Sondereinheit 29155 des russischen Militärgeheimdienstes GRU, die für ihre verdeckten Operationen in zahlreichen Ländern Europas längst zweifelhafte Berühmtheit erlangt hat. Und die im Herbst 2014 offenkundig verhinderte, dass Artilleriemunition aus tschechischen Beständen via einen bulgarischen Waffenhändler in die Ukraine gelangt.

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