Geldpolitik

EZB-Anleihenkäufe werden Thema auf Juni-Zinssitzung

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane ist der Ansicht, dass die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie lange dauern wird.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird auf ihrer Zinssitzung im Juni über das Tempo ihrer Notfall-Anleihenkäufe beraten. Im März sei die EZB zur Auffassung gelangt, es sei notwendig, die Käufe innerhalb des Krisen-Programms PEPP deutlich zu erhöhen, sagte EZB-Chefvolkswirt Philip Lane der französischen Zeitung "Le Monde". Das höhere Niveau werde in den nächsten Wochen beibehalten. "Wir werden das erneut auf unserer Juni-Sitzung überprüfen, wenn wir die Finanzierungsbedingungen zusammen mit dem Inflationsausblick bewerten", sagte Lane. Die EZB könne die Käufe erhöhen oder vermindern, je nachdem was notwendig sei, um die Finanzierungsbedingungen günstig zu halten.

Die nächste Zinssitzung ist am 10. Juni. Dann sollen den Euro-Wächtern auch neue Inflations- und Konjunkturprognosen der hauseigenen Volkswirte vorliegen. Das Kaufprogramm PEPP ist auf 1,85 Billionen Euro angelegt und soll noch bis mindestens Ende März 2022 laufen. Rund eine Billion des Kaufrahmens wurde schon genutzt. Im April erwarben die Währungshüter im Rahmen von PEPP Staatsanleihen, Firmenbonds und andere Wertpapiere im Nettovolumen von rund 80 Milliarden Euro.

Aus Sicht von Lane wird die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie lange dauern. Die Arbeitslosenquote werde nicht vor 2023 auf das Niveau von 2019 und damit vor Ausbruch des Virus zurückkehren, sagte er. Die Wirtschaftsleistung der Euro-Zone (BIP) werde nicht vor Frühling 2022 das Niveau von 2019 erreichen. Anhaltende geldpolitische und fiskalische Unterstützung ist Lane zufolge erforderlich. 

(Reuters)

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